Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

B. Die Triangulation. 
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Es muß als Grundsatz gelten, die Beobachtungen I. Ordnung nur nach 
Heliotropen- oder Heliographenlicht mit natürlicher oder künstlicher 
Lichtquelle vorzunehmen. Als die einfachste und gerade für Triangulationen 
zweckmäßigste Form des Heliotropen hat sich die von dem preußischen 
Ingenieurgeographen Bertram erfundene und praktisch erprobte Konstruktion 
des bekanntlich von dem großen Mathematiker Gauß erdachten und zuerst 
angewandten Heliotropen erwiesen (Abb. 23). In neuester Zeit werden mit 
Vorliebe Nachtbeobachtungen ausgeführt, um die Seitenrefraktion bei 
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Die Signalisierung und gegenseitige Verständigung mit dem Gauß- 
B ertram’ sehen Heliotropen geschieht folgendermaßen: 
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Abb. 23. Heliotrop nach Gauß-Bertram von Carl Bamberg-Friedenau (neuere Konstruktion). 
Beschreibung des Heliotropen: 
A Eichenbrett, 525 mm lang, 100 mm breit und 20 mm dick, 
B Stellschraube, die zur Wagerechtstellung des Heliotropen über der Leucht 
schraube des Dreieckspunktes und zum Einstellen auf das Ziel in senk 
rechter Bewegungsrichtung dient, 
G Leuchtspiegel, quadratisch von 85 mm Seitenlänge, mit zentrischem Loch, 
D Objektdiopter mit Fadenkreuz und in die Zielachse herunter zu 
klappender Leuchtröhre, 
F seitlich neben oder vor dem Heliotropen anzubringender Hilfsspiegel, wenn 
die Sonne seitlich oder im Rücken von C steht, 
G Abblendung bei kurzen Entfernungen mit grüner Glasscheibe, vor D 
zu stecken, aber gewöhnlich nicht angewandt, weil der Winkelbeobachter 
besser vor das Objekt seines Theodolitenfernrohrs Gaze- (oder Gitter-) 
blenden steckt. 
Anwendung: 
Befestigung des Brettes A mit Schraube über der Leuchtschraube oder 
dem Leuchtbolzen, der das Zentrum (gegebenenfalls — z. B. bei Kirch 
turmstationen— auch eine exzentrische Aufstellung) des zu beobachtenden 
Dreieckspunktes markiert.
	        
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