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J. Teil. Die Landesvermessung.
Wenn bei großen Steigungen oder Gefällen kürzere Sichten als 50 m nötig
werden, so werden diese nach Knoten der Schnürleine abgeschritten, die alle
10 m angebracht sind.
Die hatten stehen bei dem Hauptnivellement immer auf dem niedrigen
Zapfen der fest eingetretenen Unterlagsplatte, beim Signalnivellement (Ein
nivellieren von Dreieckspunkten) im Hingange auf dem niedrigen, im Rück
gänge auf dem hohen Zapfen.
Das Instrument wird zum Zwecke der Ablesungen zunächst vorläufig
horizontal und dann mit der Kippschraube auf die Mitte desjenigen Halb-
zentimeterfeldes der Ratte eingestellt, das bei einspielender Libelle getroffen
wird. Diese Lattenstelle und die dekadische Ergänzung werden vom Nivelleur
abgelesen und gebucht, während zugleich der Instrumententräger den Stand
der Libellenblase (Blasenende Objektiv — Blasenende Okular) abliest und
diktiert 1 ). Das gleiche Verfahren wiederholt sich beim Vor- wie beim Rückblick.
Die Blasenenden sollen in der Regel nicht weniger als 5 Teilstriche von den
Enden der Einteilung entfernt sein.
Bei den Hauptnivellements werden auf jedem Standpunkt 2, bei den Signal
nivellements je 4 Einstellungen (Latte tief und Latte hoch) vorgenommen und
abgelesen.
Die Reihenfolge derselben ist beim Signalnivellement folgende:
Hingang (Latte tief) : Rückblick —- Latte, Libelle, dekad. Probe,
Vorblick —
Rückgang (Latte hoch): Vorblick — ,, ,, ,, ,,
Rückblick — ,, ,, ,,
Es werden hier also Hin- und Rückgang in denselben Aufstellungen des
Instrumentes, doch mit verschiedenen Lattenhöhen erledigt, während beim
Hauptnivellement der Weg doppelt zurückgelegt wird.
Die Ergebnisse werden im Beobachtungsbuch niedergeschrieben.
(Siehe Muster Seite 181.)
Als Nivellements I und III werden bei den Signalnivellements diejenigen
im Sinne wachsender geographischer Breite (von Anfangs- bis Endpunkt der
Linie), als II und IV die umgekehrten angesehen.
Die Verbesserungen aus den Libellenbeobachtungen werden aus einer
Tabelle entnommen, die jedesmal nach der neuesten Empfindlichkeitsfest
stellung berechnet worden ist, und zwar ist die
Verbesserung in Halbmin. — —-—-——, (53)
P
wenn p = arc. rad. in Sekunden, v = 2 n der doppelte Libellenausschlag oder
der Unterschied r— v der Summen der Blasenenden, s die Lattenentfernung
in Metern und a die Libellenempfindlichkeit in Sekunden auf einen Libellen
teil ist.
wert erscheinen lassen, wie beim Nivellierverfahren b, zwei Stativbeine in die
Nivellierrichtung und das dritte abwechselnd rechts und links davon zu stellen
sowie den Libellenableser ebenfalls abwechselnd von rechts und von links her ab
lesen zu lassen.