Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

Jg2 I. Teil. Die Landesvermessung. 
b) Das Seibt’sche Feinnivellierverfahren. 
Dieses Verfahren ist von dem Geh. Regierangsrat a. D. im Ministerium 
der öffentlichen Arbeiten Professor Dr. ing. h. c. Dr. Wilh. Seibt im Jahre 
1877 eingeführt und seit 1891 im Bureau für die Hauptnivellements und 
Wasserstandsbeobachtungen angewandt worden. Es entspricht im wesent 
lichen dem von Seibt vorher im geodätischen Institut gehandhabten Ver 
fahren für Gradmessungsnivellements. 
Auch hierbei wird das Fadenkreuz auf die Mitte des bei einspielender 
Eibelle getroffenen Teilungsfeldes eingestellt und der Gibellenausschlag abgelesen 
und berücksichtigt. 
Abb. 35. Feinnivellierinstrument, System Seibt-Breithaupt, von F. W. Breithaupt & Sohn in 
Cassel (Preis vor dem Kriege 660 Mark). 
In Abb. 35 ist das bei diesem Verfahren zur Anwendung gelangende Fein 
nivellierinstrument, System Seibt-Breithaupt, dargestellt. Es hat eine 
theodolitartige Gestalt und umlegbares Fernrohr mit 30—40facher Vergrößerung 
und Reichenbach’schem Distanzmesser. Das Okular ist auswechselbar. 
Der an dem Fernrohrträger T nach unten zu angebrachte Doppelwinkel W 
enthält das Muttergewinde und die ihm entgegenwirkende Spiralfeder für die 
Mikrometerschraube S, welche die Aufgabe einer Kippschraube zu erfüllen hat. 
Auch für dieses Instrument sind vor der Ingebrauchnahme der Parallelismus 
zwischen Eibellenach se und Fernrohrachse, zwischen Fernrohr- und optischer 
Achse, Rechtwinkligkeit dieser Achsen zur Stehachse und die Einstellung des 
Nullstriches der Mikrometerschraubentrommel auf den Zeiger bei unveränderter 
Stellung der Schraube selbst herbeizuführen.
	        
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