C. Die Höhenbestimmung.
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mit fortlaufender Nummer gießen zu lassen, verursacht nur einen ganz geringwertigen
Mehraufwand an Kosten und erleichtert die Übersichtlichkeit des Höhennetzes
ungemein. Besondere Höhenschilder mit Höhen- und Nummerangaben neben dem
Bolzen anbringen zu lassen, erscheint nach allgemein gemachten Erfahrungen kost
spielig und unpraktisch.
Die Bolzen werden in Backsteinen und weichem natürlichen Gestein mit gutem
frischen Zement, in sehr hartem Gestein, namentlich in Granit, mit Bleiguß be
festigt. Man macht erst ein sorgfältig abgepaßtes Doch, das die wagerechte Stellung
des Bolzens und sein Einlassen bis zum zylindrischen Ansatz ermöglicht, setzt
den Bolzen so ein, daß er wagerecht und seine Nummerziffern senkrecht stehen,
und gießt dann das hoch sorgfältig aus. Sobald der Guß anfängt zu binden, ver
schmiert man den äußeren Teil des Boches und die Steinfläche um den Bolzen
auf das gewissenhafteste, damit kein Wasser in das Bolzenloch eindringen und den
Festpunkt lockern kann.
Im freien Felde werden die Bolzen an besonderen Steinen angebracht. Es ist
meist nicht gut, sie in die Kilometer- oder Grenzsteine einzulassen, weil diese häufig
recht wackelig und nicht genügend tief stehen. Der Nivellementsstein muß min
destens SO—100 cm lang sein, ein Fußende haben, das bei weitem stärker und
schwerer ist als das Kopfende, und so beschaffen sein, daß er nicht schon allein
durch sein Eigengewicht das Bestreben zeigt, sich nach einer Seite zu neigen, d. h.,
er muß eine ziemlich rechtwinklig zur Längsachse stehende Grundfläche haben,
die vielleicht noch einmal so groß wie die Kopffläche ist, und darf nicht nach einer
Seite hin besonders stark ausladen. Glatt behauen braucht nur das Kopfende von
etwa 20—30 cm Länge zu sein.
Für diesen Stein ist in festem Mutterboden ein Loch zu graben, das breiter
ist als die Grundfläche des Steines. Es wird unten geebnet und mit einer ca. 10 cm
hohen Steinschlagschicht angefüllt, die auf das sorgfältigste gleichmäßig festgestampft
und bei den Hauptnetzpunkten weit draußen in der Feldmark, wenn nötig, mit
Zement ausgegossen wird. Auf diese Schicht wird der Stein senkrecht so hingestellt,
daß der schon vorher eingelassene Bolzen die gewünschte Lage hat, und zunächst
mit einer Schicht Mutterboden ringsum festgestampft. Dann folgen abwechselnd
Schichten von Steinschlag und Erde, die mit Wasser angegossen und festgestampft
werden, am besten mit einem großen Brecheisen, wie es die Steinsetzer benutzen.
Der Stein muß schon nach halber Füllung des Loches so fest stehen, daß er sich
um kein Millimeter mehr rütteln läßt. Schließlich wird das Loch sorgfältig zu
gemacht, so daß der Bolzen im Stein etwa 10 cm über der umgebenden Erdober
fläche liegt, und — wenn der Stein in einer Rasenfläche steht — mit den vorher
sorgfältig abgestochenen Rasenstücken abgedeckt.
Das Setzen der Steine erfolgt am zweckmäßigsten im Herbste oder im frühesten
Frühjahre, damit sie entweder überwintern oder sich den Sommer über ganz dem
umgebenden Mutterboden anpassen können.
Sollen, was häufig vorteilhaft sein wird, die Steine zugleich auch trigono
metrischen oder polygonometrischen Zwecken dienen, so lasse man in die Mitte
der unteren Stein- (Beton-) Schicht ein senkrecht stehendes Gasrohr von 0,5 m Länge
ein, das also noch etwa 0,4 m im Mutterboden steht, achte darauf, daß die Mittel
achse des Steines möglichst genau über diesem Gasrohre stehe, und bringe nach
völligem Festmachen des Steines genau senkrecht über dem Rohre in der Kopffläche
die trigonometrische Marke an, wozu natürlich gehört, daß man vorher das Gasrohr
,, her auf gelotet“ hat.
In dem vorbeschriebenen Falle kann man von einem seitlich an dem Steine
befindlichen Höhenbolzen Abstand nehmen und die trigonometrische Marke zu-
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