C. Die Höhenbestimmung'.
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der oberen Einse und damit also auch eine bestimmte Anzahl von Pendelschlägen
in einem bestimmten Zeiträume gehört. Auf einem sich von einer Walze durch
ein Uhrwerk mit gleichmäßiger Geschwindigkeit abwickelnden schmalen Papier
streifen verzeichnet ein durch das Pendel selbsttätig ausgelöster Hammer den jedes
maligen 500. Pendelschlag. In den Entfernungen dieser Marken voneinander kommen
die abgreifbaren Werte der stattgehabten Wasserstände zum Ausdrucke, während
die zugehörige Zeit auf demselben Streifen aus den neben der Punktreihe für die
Wasserstände vom Uhrwerke bewirkten Marken entnommen werden kann.
Für die Fernaufzeichnung der Wasserstände erfolgt die Auslösung des Hammers
des Empfangsapparates der Fernstelle durch elektrische Kontaktgebung von dem
durch das Pendelwerk gebildeten Gebeapparate der Beobachtungsstelle aus.
Das Ablesen und Abhören des jeweiligen Wasserstandes aus der Ferne geschieht
mit Hilfe eines mit dem Gebeapparate elektrisch verbundenen Chronoskops bzw.
Telephons, indem bei ersterem die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kontakten
liegende Zeit, bei letzterem die in einer bestimmten Zeiteinheit erfolgenden Pendel
schläge die Elemente für die erforderliche Umrechnung der erhaltenen Beobachtungs
ergebnisse in die den Wasserständen entsprechenden Werte liefern.
Um aus den durch ein besonderes Räderwerk selbsttätig summierten Pendel
schlägen den mittleren Wasserstand für eine beliebig bemessene Zeit entnehmen
zu können, ist der Apparat mit einem Integrator versehen worden, für dessen Bau
art folgende Erwägungen bestimmend waren. Bekanntlich ist die Dauer der
Schwingungen eines Pendels proportional der Wurzel aus den Pendellängen. Würde
sich daher die auf dem Pendel beweglich angebrachte Finse linear proportional
den Wasserstandsänderungen verschieben, so würde naturgemäß auch die zu
gehörige Anzahl der Schwingungen den Wurzeln aus den bezüglichen Pendellängen
proportional sein. Einer Mittelbildung der Wasserstände für eine bestimmte Zeit
dauer unter Summierung der Pendelschläge und Division durch die Zeit muß also
sozusagen erst eine Entwurzelung der einzelnen bezüglichen Werte vorausgehen.
Diese Entwurzelung besorgt nun die Integrationsscheibe, die mit dem Drahte,
an welchem die obere Pendellinse hängt, so in Verbindung gebracht und deren
Form derartig bestimmt ist, daß die von ihr abhängigen Verschiebungen der oberen
Pendellinse den Gang des Pendels derartig beeinflussen, daß die Differenzen je
zweier aufeinanderfolgender Wasserstände in demselben Verhältnis zueinander
stehen, wie die entsprechenden Differenzen der zugehörigen Anzahl der Pendel
schläge für einen bestimmten Zeitraum. Bei dieser Einrichtung ergibt in erwünschter
Weise die Division der Summe der Pendelschläge durch die zugehörige Zeit nach
entsprechender Umrechnung das Mittelwasser für die Dauer der Beobachtungs
periode. —
Es möge noch gestattet sein, darauf hinzuweisen, daß sich bei den selbsttätigen
Pegeln an die Forderung der tunlichsten Einfachheit möglichst vollkommener
mechanischer Einrichtungen als nicht minder wichtig diejenige der einheitlich ge
leiteten, wissenschaftlich strengen Überwachung der Apparate und der Auswertung
des mit ihrer Plilfe gewonnenen Beobachtungsmaterials anschließt. Denn wenn
es auch als richtig angesehen werden muß, in allen Fragen, die eine verschiedene
Behandlung je nach dem Wissen, den persönlichen Erfahrungen, oder dem künst
lerischen Vermögen des einzelnen zulassen, tunlichst vielen Gelegenheit zu geben,
in gegenseitigem Wettbewerbe ihr Können zur Geltung zu bringen, so ist in unserm
Palle, in dem es sich lediglich um die Beschaffung eines gleichwertigen und zuver
lässigen Beobachtungsmaterials handelt, auf eine Vereinheitlichung in der Über
wachung des Pegeldienstes im allgemeinen sowie in der Behandlung der Apparate