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I. Teil. Die Landesvermessung.
periodische Tagesänderungen der Strahlenbrechung festgestellt, die dann
später von Hartl („Mitteilungen des k. k. militärgeographischen Institutes"
Bd. III, 1883) bestätigt worden sind. Nach letzterem ändert sich die Re
fraktionskonstante von Mittag gegen Morgen und gegen Abend in folgender
Weise, wenn t die Zeit in Teilen des halben Tagesbogens b und k den Refraktions
koeffizienten bedeuten:
Mittag Morgen oder Abend
t = 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
k = 0,10 0,10 0,11 0,11 0,12 0,13 0,13 0,15 0,16 0,17 0,19
Ist also z. B. (Jordan II, § 131) an einem Tage um nachm. 5 h 30 m
beobachtet worden (15. Juli, Breite 49° N), wo die Sonne um 4 h 18 m auf-
19 h 58 m — 4 h 18 m
und um 7 h 58 m untergeht, so ist der Tagesbogen = — 7,88 h
19 h 58 m + 4 h 18 m
und der wahre Mittag = = 12,10 h . Die Beobachtungszeit
A
5,4
17 h 30 m = 17,50 h ist um 5,40 h vom Mittag entfernt, also ist t = = 0,7,
was nach obiger kleinen Tafel einen Refraktionskoeffizienten k = 0,15 ergibt.
a) Die Messungen der Zenitdistanzen und Höhenwinkel.
Wir haben die Messung der Zenitdistanzen schon, in Teil I A kennen
gelernt.
Während diese stets auf die Rotlinie Zenit—Standort als Nullrichtung
bezogen sind, mißt man für einfachere Zwecke, z. B. zur Ermittelung des
Höhenunterschiedes von Geländepunkten gegen den Beobachtungsort, die
Senkungs- (Depressions-) und Erhebungs- (Elevations-) winkel unter
oder über den (künstlichen) Horizont des Beobachtungsinstrumentes und
ermittelt daraus und aus der Ränge Standort—Geländepunkt das absolute
Gefälle oder die absolute Steigung zwischen beiden (— oder + h).
Zenitdistanzen werden in der Regel nur bei feineren Höhenmessungen,
die gewöhnlichen Höhen- und Tiefenwinkel dagegen bei den sog. tachy-
metrischen Höhenmessungen beobachtet. Mit der Ermittelung der letzteren
ist zugleich die unmittelbare Rängenmessung mit Hilfe des Badenentfernungs-
messers verbunden.
Die Messung von Zenitdistanzen setzt entweder ein besonders fein ge
arbeitetes, gut berichtigtes und fehlerfrei aufgestelltes Instrument voraus oder
die unbedingte Messung in beiden Bernrohrlagen, um den sehr einflußreichen
Indexfehler unschädlich zu machen, der durch die Abweichung des Null
punktes der Kreisteilung von der Rotlinie des Beobachtungsstandes entsteht.
Da der Höhenkreis in der Regel mit der Eernrohrkippachse fest verbunden
ist und deshalb jede ihrer Bewegungen mitmacht, so ist — alle Herstellungs
fehler ausgeschlossen — die Nullpunktlage von der mehr oder weniger genauen
Wage- und Senkrechtstellung des Instrumentes abhängig.
Steht z. B. bei dem Universalinstrument (Abb. 6 S. 70) der Nullpunkt
des Höhenkreises genau in der Rotlinie —- richtiger im Vertikal der Kipp-