Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

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I. Teil. Die Landesvermessung-. 
Millimeterpapier an der Westseite der Platte so auftragen, daß voraussichtlich 
die ganze Tagesroute auf die Platte zu liegen kommt, und dieses Routenpapier 
fest aufziehen. 
Bei Beginn der Route oder der die Route begleitenden graphischen 
Triangulation richtet er auf dem Ausgangspunkt seinen gut wagerecht ge 
stellten Tisch sorgfältig nach Norden mit dem parallel zur Westkante oder 
richtiger zur Süd-Nordlinie der Millimeterquadrierung aufgelegten Routen 
kompaß, macht die Platte fest und schneidet den Endpunkt seiner Basis und 
alle nächsten Dreiecks- und Geländepunkte an, geht dann unter gleichzeitiger 
unmittelbarer Messung der Basis mit Stahlband oder -draht auf den anderen 
Endpunkt vor und wiederholt hier das Ver 
fahren. Bei dem Anschneiden wird auf dem 
nach Norden gerichteten und festgestellten 
Tisch mit dem Diopter des Kompasses nach 
dem anzuschneidenden Punkt gezielt und die 
Kante des Kompasses mit der Maßstabteilung 
genau an den Standpunkt angelegt. Man 
zieht dann nach genauer Einstellung des 
Diopters an der Kante über den Stichpunkt 
der Aufstellung hinweg einen scharfen Blei 
strich und läßt hierauf den Kompaß ein- 
spielen, dessen Angabe man in einem be 
sonderen Routenbuch mit Routenzeichnung 
und auf der Zeichnung selbst vermerkt. 
Die Basis liegt am zweckmäßigsten in 
der Hauptrichtung des zu bereisenden Tales, 
so daß sie einen Teil der Route bildet. 
Sind auf diese Weise alle wichtigen Ge 
genstände angeschnitten und diejenigen, die 
nicht noch von anderen Standpunkten ans 
gesichtet werden sollen, mit Telemeter oder 
durch Schätzung in ihren Entfernungen vom 
Standpunkt bestimmt, auf dem Routentisch 
kartiert und im Routenbuch niedergeschrieben, 
und sind an beiden Seiten des Tales je ein geeigneter Dreieckspunkt in günstigen 
Schnitten von den Basisenden aus festgelegt, so kann die Aufstellung abge 
brochen werden und die eigentliche Reise beginnen (vgl. Tafel I). 
Man zählt vom ersten Schritt an die Schritte, auch wenn es sich später 
nicht nötig erweisen sollte, entweder selbst nach Doppelschritten (immer den 
rechten Fuß, wenn man mit dem linken antritt) oder automatisch mit Schritt 
messer (Abb. 48). 
Für Umwege zieht man einen Anteil ab, der sich von Fall zu Fall aus der 
Erfahrung ergibt. Die Berichtigung bergauf oder -ab auf den Horizont berechnet 
man aus den Barometerstandunterschieden von Gelände- zu Geländeknick 
punkt, indem man für 1 mm Barometerunterschied rd. 11,6 m oder 14,5 Schritt 
= 7,25 ds (Doppelschritt) einsetzt und dabei ebenfalls nach der Erfahrung 
Hamburg. (Preis vor dem Kriege 12,50 M.)
	        
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