D. Die Topographie.
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berücksichtigt, daß die Schritte bergauf kleiner als bergab und bergab wieder
kleiner als ebene sind. Auch hierfür ist ein kleiner Hilfsmaßstab neben dem
Zeitmaßstab zweckmäßig. Anstatt die Schritte in Meter umzuwandeln, benutzt
man einen Anlegemaßstab, der auf der einen Seite in einfache (= 0,80 m),
auf der anderen in Doppelschritte (= 1,60 m) geteilt und von 100 zu 100 fort
laufend beziffert ist
Ist für Steigung (nach Rziha „Schweizerische Bauzeiturig“ 1894) der
berichtigte Schritt x x = s • (1 —sin a) und für Gefälle x 2 = s • ^1 —sin —^,
so erhält man folgende Werte:
100 Schritt bergauf ergeben bei 5 mm Barometerunterschied 41,8 Schritt, bergab 69,1 Schritt,
49,8 „
„ 74,0
60,1 „
„ 79,2
72,1 „
„ 85,9
85,5 „
„ 92,8
Danach ist leicht ein zweiästiges Diagramm (bergauf nach oben, bergab
nach unten) zu zeichnen und beim Kartieren usw. zu benutzen. Die Unter
schiede 5, 4, 3, 2 und 1 entsprechen Anteilen von 72,5 — 58 —- 43,5 -—• 29 und
14,5% Steigung und Gefälle, reichen also in den meisten Fällen aus.
Die Abmarschzeit von einer Aufstellung und die Ankunftszeit auf der anderen
werden sofort genau abgelesen und im Routenbuch neben den Kompaß
ablesungen für die zu marschierende oder marschierte Richtung aufgeschrieben,
um eine Probe für die Schrittzählung zu haben. Die Zeiten schreibt man be
ständig links, die Kompaßpeilungen rechts (oder umgekehrt) vom Routen
strich Sobald Brfahrungen über das Marschtempo vorliegen wird auch dieses
(z. B. 10 Minutentempo) neben dem Strich angegeben. Für die Barometer
ablesungen und die Schrittzählungen kann man den für Barometereinschaltungen
(S. 228 oder 233) angegebenen Vordruck verwenden. Die Höhenschätzungen
und graphischen Höhenmessungen dagegen werden im Routenbuch mit auf-
gescnrieben, ebenso der Charakter des durchmarschierten Geländes und die
Angaben über die Bewachsung usw.
Zeichnungen, die nicht auch sofort auf der Meßtischplatte maßstäblich
aufgetragen sind und nicht lediglich zur genaueren Erklärung dienen, vermeide
man im Routenbuch. Die Meßtischplatte muß alles enthalten, was der Maß
stab gestattet, und das ist bei einiger Übung und Sorgfalt so viel, als die end
gültige Karte nur irgend aufnehmen kann.
Da die beiden zuerst von der Basis angeschnittenen Dreieckspunkte, die
den Anschluß der graphischen Kette vermitteln sollen, in der Regel durch
ziemlich spitze Schnitte (wenn möglich nicht unter 30°) bestimmt worden
sind, so ist es meistens nicht zu umgehen, beide aufzusuchen, um sie sowohl
zur Basis wie gegenseitig recht genau festzulegen und damit besonders zu
verlässige Ausgangspunkte zu schaffen.
Man richtet auf jedem von ihnen den Tisch zuerst mit dem Routenkompaß
genau nach Norden, sichtet dann zurück nach den entsprechend bezeichneten
Basispunkten und nach dem gegenüberliegenden Neupunkt und berichtigt mit
möglichster Sorgfalt den sich ergebenden Bleilinienschnitt, indem man den