D. Die Topographie.
249
die Hauptrichtung II bis 1 auf dem Meßtisch kartieren konnte, und auf X, wie A.
auf 6 war, damit X von dort aus angeschnitten werden konnte. Von Routenstand
punkt 1 konnte A. den Punkt 2 nicht erkennen und schnitt deshalb einen großen
Baum bei 1 an, den er auch von V aus sichten konnte. So ergab sich dann 2 durch
eine Rückwärtspeilung von lb und durch das Maß 310 m, das wegen des Flusses
aus einer kleinen Hilfsmessung mit Schrittmaßen abgeleitet wurde. Von Dreiecks
punkt VI konnte A. feststellen, daß Routenpunkt 5 bei der kleinen Ansiedlung
See blick nahezu in der Geraden VI bis VIII lag. Auch ergab sieh auf 4, daß 5
fast ebenso genau in der Richtung 4 bis VII a belegen war; beides wurde, soweit es
der Maßstab gestattete, bei der Darstellung der Ansiedlung berücksichtigt.
Als Dreieckspunkte konnten ausnahmslos auffällige Natur gegenstände benutzt
werden, zumal exzentrische Aufstellungen bis zu 20 m wegen des Maßstabes und
der allgemeinen Genauigkeitsgrenze der graphischen Triangulation nicht mehr zum
Ausdruck gebracht werden konnten.
Bei solcher Arbeitsteilung, wie die soeben geschilderte, ist eine gehörige Übung
im Zusammenarbeiten beider Beobachter notwendig. Dann sind die Ergebnisse
aber auch vorzügliche, und die Arbeit geht überraschend schnell vonstatten.
Stimmt am Schluß der Punkt XI mit der sofort vorzunehmenden geographischen
Ortsbestimmung nicht zusammen, trotzdem die Fndbasis und ihre Konipaßpeilungen
hinlänglich genau mit den Frgebnissen der graphischen Triangulation zusammen
passen, so ist diesen letzteren das Hauptgewicht beizulegen, die Fntfernung I bis XI
und ihr Azimut unmittelbar auf der Platte abzugreifen und damit eine Probe-
berechnung der geographischen Koordinaten für XI von I aus auszuführen. Je
besser die Route des Routenarbeiters S. mit der Triangulation und graphischen
Routendarstellung von A. übereinstimmt, was durch selbständiges Aufträgen der
ersteren nach dem Routenbuch und Vergleichen mittels einer Pausabzeichnung
festzustellen ist, umso mehr Gewicht verdient die Route gegenüber der geographischen
Ortsbestimmung. Bei kleinen Abweichungen zwischen beiden mittelt man einfach
die Ergebnisse und verteilt die verbleibenden Fehler zweckentsprechend auf die
Aufnahme.
Die Pfeile an den Richtungen in Tafel I geben die Bestimmungsstücke für
den Punkt an, von wo sie ausgehen.
Über die Bestimmung der Höhen der Berge über der Talsohle, die wichtiger
ist als eine selbständige Barometrierung der Berge für sich, ist noch zu sagen,
daß die Höhenunterschiede von beiden Beobachtern unabhängig voneinander
geschätzt und gebucht werden. Dem Beobachter A. steht außerdem die un
gefähre Ablesung mit Bergdiopter oder dem nachstehend beschriebenen
graphischen Verfahren als Probe zur Verfügung, das der ersteren im wesent
lichen entspricht.
Steht der sorgfältig wagerecht gerichtete Meßtisch auf 2 und soll der Höhen
unterschied nach V a ermittelt werden, so greift man das Maß 2 bis V a ab
und trägt es von einem geeignet gelegenen und durch eine Stecknadel be-
zeichneten Punkt der dem Beobachter zugekehrten Tisch kante in der genauen
Sicht nach V a lmal oder, wenn es geht, 5- oder lOmal ab. Auf den so ge
wonnenen Punkt hält man einen Anlegemaßstab, dessen Nullpunkt mit seinem
aufgehaltenen Ende zusammenfällt, senkrecht hoch, so daß seine Kante in
der Sehlinie von der Stecknadel nach V a steht, und liest nun das Maß ab,
das die Höhensicht Tischkante bis V a trifft Hat man z B. das lOfache Maß
2 bis V a abgesetzt und dort aufgehalten, so muß man an einem Millimetermaß-