D. Die Topographie.
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und Prüfung der anderen Richtungen und sonstiger Sichten, sowie durch die Ab
leitung der Höhe des Standpunkts aus verschiedenen anderen gegebenen Punkten.
Für den Seitwärtsein- oder -abschnitt ist es nötig, daß man schon
vorher von einem gegebenen Punkte aus eine Sicht nach dem festzu
legenden genommen und einkartiert hat, sich dann auf dem letzteren in dieser
Sichtlinie aufstellt, den Tisch mit ihrer Hilfe einstellt und nun die Richtung
nach einem ungefähr rechtwinklig zur kartierten Einstellungsrichtung gelegenen
Festpunkt zieht. Die Probe für den so gefundenen Punkt ist dieselbe wie
beim Rückwärtseinschnitt.
Diese beiden wichtigsten graphischen Einschneidemethoden führen bei
einiger Übung in kürzester Zeit zu Ergebnissen, die mit den früher angegebenen
Genauigkeitsgraden in der Regel innerhalb der Maßstabsgenauigkeit 1:25000
liegen.
Bei allen Meßtischarbeiten muß der Tisch stets gut wagerecht sein.
Sobald die Messungen auf dem Standpunkte beendet sind, beginnt das
Krokieren und damit die eigentliche Aufnahmekunst. Es kommt dabei
Abb. 51. Krokiermaßstab 1:25000 in Doppelschritten mit Kompaß (angefertigt von Gebr.
Wichmann in Berlin; Preis vor dem Kriege 10 Mark).
darauf an, von den gemessenen Punkten aus Belegenheit, Gelände und Boden
bewachsung möglichst naturgetreu und maßstäblich so darzustellen, daß das
entstehende Bild in allen Punkten klar, übersichtlich und schnell lesbar ist.
Am besten krokiert man unmittelbar auf der Platte, indem der schwere eiserne
Stativkopf durch einen leichten Holzkopf ersetzt wird, worauf die Platte leicht
drehbar und doch auch feststellbar befestigt wird. Man geht von Eattenpunkt
zu Eattenpunkt und schreitet dabei zur Probe die Entfernungen in Doppel
schritten ab, wobei zugleich die darzustellenden Zwischenpunkte mit einge
schritten und nach Schrittmaß kartiert werden. Die Schnitte mit den Rücken-
und Muldenlinien, soweit sie nicht durch die Eattenpunkte schon festgelegt sind,
schreitet man gleichfalls mit ein und deutet ihre Richtung nach Augenmaß
an. Auf den gemessenen Punkten wird der Krokiertisch nach anderen Punkten,
sonst mit dem Kompaß richtiggestellt. Verfasser hat dabei einen Krokier
maßstab mit Kompaß angewandt, der mit einer Kante an die magnetische
Nordlinie angelegt wird (Abb. 51). Dann wird die Platte gedreht, bis die Nadel
auf N (nicht auf die Mißweisung) einspielt, und flüchtig festgestellt.
Mit einem so gerichteten Krokiertisch und dem Kompaßkrokiermaßstab
kann man alle die Arbeiten im Kleinen ausführen, die man mit dem Meßtisch
und der Kippregel im Großen vorzunehmen vermag, also insbesondere auch