D. Die Topographie.
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Um die stereoskopische Parallaxe eines Punktes zu ermitteln,
muß man nun die rechte Platte P 2 mittels der Schraube Z verschieben, bis
die unbeweglich stehenbleibende Marke im Mikroskop auf dem zu ermittelnden
Punkt mit größter Schärfe einsteht. Geschieht dieses, so kann man an der
Trommel die parallaktische Verschiebung a (= dem Unterschiede der Abszissen
werte auf beiden Platten) und an den Skalen x und y die Abszisse und Ordinate
des gesuchten Punktes in Millimetern ableseu. Dies sind die Koordinaten mit
dem Hauptpunkt des linken Bildes als Nullpunkt und geben die Abszisse x
von diesem aus auf der Wagerechtmittellinie des Bildes an und die Höhe y
des gesuchten Punktes über der Wagerechtlinie.
Will man die räumlichen Koordinaten auf den Standpunkt B als
linken Basispunkt beziehen, der dem Hauptpunkt des linken Bildes entspricht,
b
so muß man x und y mit dem Bruch — multiplizieren, worin b die örtlich ge
messene Basislänge und a die mit der Schraube 2 ermittelte parallaktische
Verschiebung ist. Es ist nämlich:
X=x b , Y=y b und Z=f b - (61)
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Z ist der parallele Abstand derjenigen Senkrechtebene von der Ebene der
Basislinie, worin der gesuchte Punkt liegen muß, und / die Brennweite des
Kameraob j ektives.
Der Punkt ist dadurch in seiner Richtung, Entfernung und Höhe über
dem Standpunkt B in Metern bestimmt. X und Z geben die Tage und Y die
Höhe an.
Die Umformung der auf dem Stereokomparator gemachten Ablesungen
(Parallaxe, Abszisse und Ordinate) in die räumlichen Koordinaten (Entfernung,
Eänge und Höhe) macht sich am besten durch Rechenschieberrechnung oder
ohne jede Berechnung durch eine graphische Konstruktion auf der Zeichen
platte.
Auf dieser ebenfalls von Zeiß in Jena hergestellten Platte befindet sich
zunächst ein zum unteren Rand parallel befestigtes Gleitlineal LL V an dem
ein rechteckiges, wie beim Kartierinstrument als Ordinatenschieber verwandtes,
Glimmerblatt hin und her geschoben werden kann, so daß seine hochstehenden
Kanten rechtwinklig zu LL X sind und parallel zur optischen Achse gedacht
werden müssen. Parallel und rechtwinklig zur unteren Gleitkante der Glimmer
platte befinden sich auf ihr zwei Maßstäbe t l und t mit der Einteilung 1:25000.
Die Aufnahmebasis ist durch ein zweites Lineal so markiert, daß es in seiner
Normallage parallel zu LL l liegt, und zwar in einem solchen Abstande davon,
daß die ebenfalls 1:25000 eingeteilte Ziehkante mit dem Maßstabe t 1 der
Glimmerplatte zusammenfällt. In dieser Normallage ist das Lineal links am
Ende mit einem Zapfen B (= Basispunkt B) so befestigt, daß die Ziehkante
durch die Drehachse dieses Zapfens geht. Man kann nun das Ziehlineal BB l
um diesen Angelpunkt beliebig drehen und damit jede Richtung zeichnen, wo
der auf dem Komparator ausgemessene Punkt von B aus liegt. Zu diesem
Zweck vermarkt man auf der senkrechten Teilung t des Glimmerschiebers in