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I. Teil. Die Landesvermessung.
stereoautographisch bearbeitet worden. Der größte örtliche Höhenunterschied
in dem schwach welligen Hügellande beträgt 15 m. Bei der Vergleichung beider
Kartenbilder stimmten die vom Topographen wirklich gemessenen Punkte
mit dem stereoautographisch gewonnenen genau überein; dagegen zeigten die
auf dem Stereoautographen ermittelten Schichtlinien, die ja bei der topo-
graphisch-tachymetrischen Aufnahme nach Augenmaß gezeichnet werden,
einen weit regelmäßigeren und natürlicheren sowie eingehenderen Verlauf als
auf dem Meßtischblatt, obgleich das Punktnetz auf dem Blatte etwa 800 bis
1000 Punkte auf den Quadratkilometer umfaßte.
Man kann erfahrungsmäßig, richtiges stereoskopisches Sehen vorausgesetzt,
Abb. 64. Stereoautograph (Modell 1914) von oben gesehen.
dieselbe Schichtlinie mit der Maschine mehrmals hintereinander übertragen,
ohne größere Abweichungen als V10 mm zu bekommen.
Der v. Orel’sehe Stereoautograph hat im Taufe der Jahre wesentliche Ver
besserungen erfahren, die seinen Gebrauch nicht vereinfacht, die Anschaffungs
kosten aber gewaltig erhöht haben.
Die Abbildungen 63 und 64 zeigen die Gestalt des Stereoautographen von
vorn und von oben gesehen, so wie ihn Diplomingenieur Hermann Büscher
in seiner Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs ,,Der
Stereoautograph, Modell 1914, seine Berichtigung und Anwendung“
im Jahre 1916 und Dr.-Ing. Willy Sander in seiner Mitteilung aus der optischen
Anstalt von Carl Zeiß-Jena ,,Der v. Orel-Zeiß’sche Stereoautograph
und neue Vorschläge für seine weitere Ausgestaltung“ in der