E. Die Kartographie.
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Karten, und wo sie die kleinsten Landteile wiedergibt, heißt sie technische
Kartierung, deren Ergebnisse Pläne sind. Diese Unterscheidung hat ledig
lich das Recht der Überlieferung für sich, denn in Wirklichkeit gehören
zur Herstellung geometrisch genauer Pläne von Ortschaften und
Ortsteilen viel umfassendere und eingehendere wissenschaftliche
Vorarbeiten als zur Herstellung kleinmaßstäblicher Karten, wo es
schon mit Rücksicht auf die geringe Empfindlichkeit des Maßstabes auf
Genauigkeit nur in bildlicher Hinsicht ankommt.
Die Karten werden wieder in geographische und topographische
nach ihrem Charakter und in Übersichts- und Spezialkarten nach
ihrem Maßstabe unterschieden.
Beträgt der Maßstab weniger als 1:500000, also 1:1000000, 2000000 usw.,
so gehört die Karte zu den geographischen, beträgt er zwischen 1:200000
und 1:500000, so ist die Karte gewöhnlich eine topographische Über
sichtskarte und bei 1:20000 bis 1:200000 in der Regel eine topographische
Spezialkarte. Kartierungen über 1:20000 bis 1:5000 gehören schon zu
den Übersichtsplänen, während alle diejenigen von 1:5000 an aufwärts
Spezialpläne sind. Wo Spezialpläne kleineren Maßstabes, z. B. 1:5000
oder 1:2500, wie in Bayern und Württemberg, topographisch ergänzt und bei
geometrischer Zuverlässigkeit topo-kartographisch ausgestattet sind, nennt
man sie zweckmäßig topographische Wirtschaftskarten (vgl. Teil II. D.).
Die geographischen Karten gehören im allgemeinen nicht in den Rahmen
dieses Buches. Doch kommen Fälle vor, wo die Kenntnis der wichtigsten
Grundsätze der geographischen Kartenlehre bei der Anfertigung von ganz
allgemeinen Übersichtsblättern (z. B. für die Darstellung eines sehr großen
Dreiecksnetzes I. Ordnung, des Hauptnivellementsnetzes, der Einteilung in
Kartenblätter größeren Maßstabes u. dergl.) notwendig wird. Darum ist es
zweckmäßig, auch ganz allgemein das zu erörtern, was die geographischen
Karten von den topographischen unterscheidet, und damit bei dem zu be
ginnen, was die Grundlage aller Karten ist, nämlich bei der Projektion oder
Abbildung in der Kartenebene.
1. Die Kartenprojektion.
Praktisch brauchbare Eänderdarstellungen größeren Verjüngungsverhältnisses
lassen sich nur auf einer ebenen Fläche, auf der „Karte“, ausführen. Da die
Gestalt der Erde aber — sobald man sich die Oberfläche des Meeres einheitlich
über die ganze Erdoberfläche ausgedehnt denkt —ein „Geoid“, im hinreichend
mathematischen Maße ein „Sphäroid“ ist, so muß derjenige Weg ermittelt
werden, auf dem eine ebene Darstellung erreichbar ist, welche die sphäroidische
Fläche eines Randes oder Erdteiles möglichst der Wirklichkeit entsprechend
wiedergibt. Dazu gehört, daß die trigonometrischen Punktbestimmungen,
welche die Grundlage jeder Landesvermessung bilden, so durchgeführt werden
können, daß einerseits ihre scharfe Berechnung und die methodische Aus
gleichung der unvermeidlichen Fehler auch bis in die unterste Ordnung der
Punkte mathematisch einwandfrei beibehalten werden, und anderseits diese
unvermeidlichen Fehler durch die bloße Übertragung der sphäroidischen
Abendroth, Vermessungsingenieur. 2. Aufl. 20