E. Die Kartographie.
311
c) Konventionelle Projektionen.
5. Die Globular-Projektion. a > 1, &>1 (ähnelt der stereo
graphischen Projektion zu 4.).
d) Kegelprojektionen.
6. Die echte Kegelprojektion von De l’Isle. a = 1, 6 < 1 in der Kegel
schnittzone. Dagegen 6 = 1 und a > 1 außerhalb der Zone
Dängentreu.
7. Die unechte Kegelprojektion von Merkator-Bonne. F —a • 6 — 1,
also flächentreu, a == 1 + w, 6 = 1 —w (vgl. S. 308unten u. 309 oben).
e) Zylinderprojektionen.
8. Die winkeltreue echte Merkatorprojektion. a = 6 > 1.
9. Die flächentreue unechte Zylinderprojektion von Sanson-
Flamsteed. a> 1, b <1, a • b —l ~F. Die Parallelkreise
sind immer längentreu.
10. Die flächentreue unechte Zylinderpojektion von Mollweide.
a> 1, 6 < 1, a • b = l = F. Die Meridiane sind Ellipsen, der von
±90° ist ein Kreis.
Die Kenntnis dieser Abbildungen hat für den Geodäten nur behelfsweisen
Wert.
Dagegen sind die konforme Abbildung nach Gauß, die soge
nannte „kongruente“ nach Soldner und die „Polyederprojektion“
der Gradabteilungskarten für den Geodäten von entscheidendem
Wert.
Wir haben schon unter B (S. 148) die erste näher kennengelernt und werden
auf ihren Unterschied von der zweiten später noch genauer eingehen. Für die
Kartographie interessieren uns diese rein mathematischen Betrachtungen
nicht. Hier kommt es nur darauf an, die beste Abbildung für großmaß
stäbliche topographische Karten kennenzulernen, und das ist die
Gradabteilungskarte.
Mit „Gradabteilung“ wird die sphäroidische Erdoberfläche zwischen
je zwei vollen Fängen- und Breitengraden bezeichnet. Für Deutschland ist
der Nullpunkt der Fängengradzählung 20° westlich von der Pariser Sternwarte
auf Ferro angenommen worden. Neuerdings werden auch die Greenwichgrade
mit dargestellt.
Die Abbildung des Teiles eines Sphäroides auf einer Ebene kann für groß
maßstäbliche Karten nur nach den Bedingungen der Ähnlichkeit in den
kleinsten Teilen zwischen Ur- und Abbild geschehen. Um diesen Grund
satz bei der graphischen Herstellung von Gradabteilungskarten festhalten zu
können, ist es erforderlich, die Abmessungen der in Frage kommenden Grad
abteile in der Natur nach den sog. „Bessel’schen Elementen“ zu berechnen
und in geeigneten Tafeln zusammenzustellen.
Die dafür notwendigen Unterlagen sind folgende:
Die große Halbachse der
Meridianellipse a ist . = 6377397,156 m; log a — 6.8046434,637.
Die kleine Halbachse der
Meridianellipse 6 ist . = 6356078,963 m; log 6 = 6.8031892,839.