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II. Teil. Das Kataster.
Komaslandes zur Hand zu haben, und zur Umrechnungsprobe der Punkte
in beiden Katastersystemen abgeleitet worden. —
Bevor wir auf die Ausgleichung eines Dreieckspunktes III. O. aus dem
obigen Netz näher eingehen, wollen wir uns noch kurz mit der allgemein
üblichen Auswahl, Vermarkung und Signalisierung der Punkte III. O.
beschäftigen.
a) Die Triangulierung III. Ordnung (auf dem Sphäroid).
Die großen Uandesvermessungen verfolgen in der Regel bei der Aus
wahl der Punkte I. bis III. Ordnung den Grundsatz möglichst gleichlanger
Punktabstände in den einzelnen Ordnungen. Deshalb werden auch die Punkte
III. Ordnung mehr so ausgewählt, daß sie unter sich und von den Punkten
höherer Ordnung durchschnittlich etwa 3,5 km, auf keinen Fall aber weniger
als 2 km entfernt sind und stets auf dem höchsten Punkt ihrer Umgebung
liegen, als daß sie sich nach Möglichkeit den praktischen Bedürfnissen der
wirtschaftlichen Vermessungen anpassen.
Das Kataster muß bei seinen Triangulierungen von ganz anderen Ge
sichtspunkten ausgehen. Es darf weniger Gewicht auf relative Genauigkeiten
der Punkte untereinander, als auf deren praktische Verwendbarkeit legen und
muß sie so wählen, daß sie die Kleintriangulierung und vor allem auch die
Polygonisierung und Stückvermessung erleichtern, die sich den Einien der Ort
lichkeit anpaßt und die weiten Wege durch Äcker, Wiesen und Wälder quer
feldein nach etwaigen höchsten Geländepunkten hin vermeidet.
Achtet man hierauf, so ist das Aussuchen der Punkte ungleich schwieriger,
als wenn man lediglich netztheoretische Forderungen berücksichtigt. Man muß
das Gelände ganz anders lesen können, es mit dem Blick des Praktikers sehen
und sich nicht auf immer wiederkehrende und darum mechanisch werdende
Grundsätze festlegen. Jeder Fall muß nach seiner Eigenart behandelt und die
bei der Erkundung benutzte Karte nicht als Zwang für die Rage der Punkte,
sondern lediglich als Orientierungsmittel benutzt werden. Dann kann man
aber auch nicht immer jeden Punkt zur Erzielung höchster relativer Genauig
keiten nur mit den anderen Punkten seiner nächsten Umgebung verbinden,
sondern muß auch Sichten nach ferneren Punkten verwenden, und wird so
gezwungen, nicht nur die relative Rage des Punktes zu seiner Nachbarschaft,
sondern auch seine absolute im Gesamtnetz festzulegen. Kurz und gut, aus
der einseitigen Theorie wird die vielseitige Praxis, welche die Messung nicht
ihrer selbst wegen, sondern einzig und allein als Mittel zum Zweck ausführt.
Bei der Erkundung der Punkte, die am besten zu Wagen (wenn möglich
in kleinem Kraftwagen) geschieht, bezeichnet man sie durch rohe lange Stangen
mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Flaggentafeln aus rotem und
weißem Flaggentuch in einfachen Holzrahmen (vgl. Abb. 70), durch gewöhn
liche Fähnchen an hohen Bäumen oder, wie in den öden Felsengegenden des
Komashochlandes, durch rohe Steinpyramiden von 3 bis 5 m Höhe und 2 m
im Quadrat Grundfläche. Hinter dem Erkunder her muß der Bautrupp folgen,
der die Signale für die endgültigen Punkte errichtet.
Wo genügend Stangenholz vorhanden ist, baut dieser Trupp an Stelle des