Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

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Einleitung-, 
ersetzt und zu einer neuen Karte I : 80000 ausgestaltet wurde. Außerdem hat 
Frankreich Departementskarten 1 : 40000, eine „Carte topographique de la 
France" I : 50000 (I. Ausgabe) und eine „Carte de France“ 1 : 50000 (Neue Aus 
gabe), eine „Carte de la France“ 1 : 100000, eine „Carte de la France“ 1 : 200000 
und eine Reihe verschiedener groß- und kleinmaßstäblicher Sonderkarten, die 
sämtlich wie die obige, vom „Service géographique de l’armée“ hergestellt 
werden. Die Katasteraufnahmen sind davon getrennt und geschehen neuer 
dings in der Regel 1 : 2500. — 
Das Vermessungswesen der Schweiz hat sich mit der von 1832 bis 
1864 unter General W. H. Dufour durch geführten Neuaufnahme des Randes, 
die von Oberst H. Siegfried weitergeführt wurde, einen ersten Platz er 
rungen. Berühmt sind der Topographische Atlas („Siegfriedatlas“) 1 : 25000 
und 1 : 50000 und die Topographische Karte („Dufourkarte“) 1 : 100000. 
Als kartographisch-künstlerisch bisher unübertroffene Reistung ist die „Karte 
der Montblanc-Kette“ 1 : 50000 von A. Barbey, R. Kurz und K. Imfeld 
anzusehen („Reliefkarte“). 
Im Jahre 1909 ist eine neue Katastervermessung der Schweiz ein 
gerichtet worden, die in jeder Hinsicht ebenso musterhaft zu werden ver 
spricht, wie es die obengenannten topographischen Kartenwerke aus dem 
vorigen Jahrhundert sind. Als Schöpfer gilt der kurz vorher verstorbene Pro 
fessor Dr. Rosenmund vom Polytechnikum in Zürich. — 
Von den übrigen Staaten Europas kann hier bei der Besprechung des Ver 
messungswesens Abstand genommen werden, obgleich namentlich Rußland, 
Skandinavien, Italien und Spanien frühzeitig Hervorragendes geleistet 
haben, soweit es sich um topographische Aufnahmen handelt oder um Grad- 
messungsa rb eiten. 
Unter den deutschen Rändern seien noch das Großherzogtum Hessen 
erwähnt, das schon 1808 bei Darmstadt eine Basis gemessen und eine gute 
Kataster- und Randesaufnahme durchgeführt hatte, die aber inzwischen ver 
altet ist, dann Sachsen, das von 1780 bis 1852 eine vorzügliche Meßtisch 
aufnahme 1 : 12000 ausgeführt hat, die im Topographischen Atlas 1 : 57 600 
(der „Oberreitsch'en Karte“) niedergelegt wurde, das alte Königreich Hannover 
mit seiner guten Karte 1 : 100000 von Papen, die auf der von 1832 bis 
1847 durchgeführten Randesaufnahme des berühmten Göttinger Mathematikers 
und Geodäten Dr. Carl Friedrich Gauß (1777—1855) beruhte, und dann 
schließlich Kurhessen und Hessen-Nassau mit ihren ausgezeichneten topo 
graphischen und Katastervermessungen in der ersten Hälfte des 19. Jahr 
hunderts. 
Von den Geodäten dieser Ränder sind zu besonderer Bedeutung Gauß, 
Gerling, Schreiber und Kaupert gelangt. 
Gauß (aus Braunschweig) hat sich um die Theorie der modernen Geo 
däsie unsterbliche Verdienste erworben; u. a. ist die „Methode der kleinsten 
Quadrate“ seine ureigenste Erfindung. Auch verdanken wir ihm den Ausbau 
der Rambert’sehen winkeltreuen oder konformen Projektion nach recht 
winklig-ebenen Koordinaten, den Begriff des Krümmungsmaßes für 
Flächen, das Heliotrop, die Grundlagen des Erdmagnetismus und
	        
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