Polygonpunkte 1\ bis P 4 , Zug 2 die Punkte P 5 bis P
P l4 und Zug 4 die Punkte P
punkte P 4 , P 10 , Pu und P 2U liegen, so nimmt man etwa die Richtung P
gemeinsame Abschlußrichtung für alle 4 Züge an und sieht zu, ob sie beim Zusammen
stellen der Brechungswinkel und beim Durchrechnen der Neigungen in den einzelnen
Zügen überall gleich erscheint. Zeigt sich kein grober Fehler, so wird ein Mittelwert
für Ptü
rmt fester trigonometrischer Anschlußrichtung die Brechungswinkel der einzelnen
Züge und damit auch die Neigungswinkel abgestimmt werden. Dabei können für
die Finzelzüge und ihre Neigungen Gewichte p u p 2 . . . . eingesetzt werden, die
umgekehrt proportional den Quadraten der mittleren Neigungsfehler sind und aus
einer besonderen Tafel in der preußischen Kataster an Weisung IX (Tafel 4) ent
nommen werden.
Mit den verbesserten und abgestimmten Neigungswinkeln werden dann die
Züge bis Pm durchgerechnet, wofür sich soviel verschiedene Werte X)m und
ergeben, als Züge vorhanden sind. Aus diesen n verschiedenen Werten der vor
läufigen Koordinaten tym und £m wird wieder mit Einführung von Gewichten p x ,
[p b] [pe]
p< je ein Mittelwert ym = ■ — und xm = gebildet, die beide die endgül-
[p] [p]
tigen Koordinaten des Knotenpunktes darstellen. Die hier eingesetzten Gewichte
sind umgekehrt proportional den Quadraten der mittleren Gesamtkoordinatenfehler
und werden aus Tafel 3 der Anweisung IX entnommen.
Auf den so gewonnenen endgültigen Koordinatenwert des Punktes Pm werden
alsdann die einzelnen Züge wie gewöhnlich abgestimmt.
Die Theorie und ihre praktische Anwendung bei Knotenzügen mit einem oder
mehreren Knotenpunkten ist sehr eingehend in F. G. Gauß, „Die trigonometrischen
und polygonometrischen Rechnungen in der Feldmeßkunst'' §§ 116—120, behandelt.
Im allgemeinen wird man aber solche weitverzweigte Zugverknotungen, wie
sie dort behandelt sind, zu vermeiden suchen und unter allen Umständen, auch in
sehr ausgedehnten Wäldern, an Stelle der schwerfälligen Knotenpunkte Dreiecks
punkte festlegen.
Das wird sich immer durchführen lassen, wenn man vorher das Waldgelände
sorgfältig erkundet und besonders hervorragende Bäume oder Felsspitzen u. dgl.
an geeigneten Stellen aussucht, die sich zur Anbringung von Baumtafeln (vgl.
Abb. 69 b, Teil II, la)) als trigonometrischer Vorwärtseinschnittsignale eignen. Diese
lassen sich bei richtiger Auswahl der Bäume und sachgemäßer Anbringung der
Baumtafeln auch von entfernteren Dreiecksstandpunkten her durchaus zuverlässig
bestimmen und an Ort und Stelle abloten, sowie ebenerdig vermarken, so daß
dann wenigstens für die Koordinatenberechnung der Einzelzüge gute Anschluß
punkte geschaffen sind, auch wenn trigonometrische Richtungsanschlüsse auf
den Waldpunkten unmöglich sind.
Wie man in Wäldern mit langen geradlinig durchgehenden Schneisen oder
Gestellen am zweckmäßigsten verfährt, ist in Teil III. C. 2 ausführlicher dargetan.
2. Die Stückvermessung und Kartierung.
Genau so, wie die Topographie das Bindeglied zwischen dem Netzgerüst
der Triangulierung I. bis IV. Ordnung und der Wirklichkeit ist und erst die
eigentlichen Grundlagen für die Kartographie und die Karte beschafft, ebenso
ist die Stückvermessung das eigentlich Wesentliche der ganzen
Katasterneumessung.
25 *