Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

A. Die geographische Ortsbestimmung. 
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gewölbes nach dem beobachteten Stern hin mit der Zenit-Nadirlinie oder Eot- 
richtung des Beobachters bildet, ist die Zenitdistanz des Sternes. 
Die Standebene des Beobachters liegt rechtwinklig zur Botlinie und bildet 
den scheinbaren Horizont, während diejenige Parallelebene zum schein 
baren Horizont, die durch den Erdmittelpunkt (die Erde als Kugel gedacht) 
geht, der wahre Horizont heißt. Unter natürlichem Horizont (See 
horizont oder Kimm) versteht man diejenige Kreislinie, die den vom Beobachter 
übersehenen Teil der Erdkugelfläche begrenzt, unter künstlichem Hori 
zont die Oberfläche einer im scheinbaren Horizont (der Augenhöhe des Beob- 
( Süc/punktJ 
Abb. 1. Horizontale Koordinaten eines Sterns, h = Höhe, z = Zenitdistanz (90 0 — /¡). -4 = Azimut. 
achters) ruhenden Flüssigkeit. Der Winkel, den Kimm und scheinbarer Horizont 
bilden, ist die Kimmtiefe. 
Diejenigen Kreise, deren Mittelpunkte im Erdmittelpunkt liegen, und die 
zugleich durch Zenit und Nadir gehen, sind „größte Kugelkreise“ und heißen 
„Vertikalkreise“. Der durch Zenit, Nadir und Pole gehende Vertikalkreis 
ist der Meridian des Ortes. 
Polhöhe heißt der Winkel, den die Erdachse im Standpunkt des Beob 
achters mit dem (wahren) Horizont bildet; sie ist also die Ergänzung der Zenit 
distanz des Pols zu 90°. 
Der Winkel, den der Vertikalkreis eines Sternes und der Meridian des 
Beobachters -— d. i. der Vertikalkreis, wo der Stern für den Beobachter kul 
miniert oder wieder abwärts zu sinken beginnt — miteinander einschließen, 
ist das Azimut des Sternes (vgl. oben: Azimut der Dreiecksseite).
	        
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