A. Die geographische Ortsbestimmung.
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3. Am 3. April 1875 ist zur Bestimmung der Bange der Stundenwinkel der
wahren Sonne = —4 h 30 m 7,4 S gefunden, als die mittlere Greenwicher Zeit nach
einem Chronometer 5 h 10 m 11,5 S war, Die Länge des Ortes ist gesucht.
Auflösung: Ortstundenwinkel —4 h 30 m 7,4 S
Mittlere Greenw. Zeit 5 h 10 m 11,5 S
! Zeitgleichung für 0 h . + 3 m 24,6 s
Korrektion für 5,2 h =
5,2 x 0,74 . . . — 0 m 3,8 s
Zeitgleichung für 5,2 h —0 h 3 m 20,8 s
Also wahre Greenw. Zeit + 5 h 6 m 50,7 s
Mithin w. Länge von Grrenw.: 9 h 36 m 58,l s
Oder: 144° 14',5 W.
e) Zur Verwandlung der wahren Zeit in Sternzeit und umgekehrt
verfährt man erst nach d und dann nach b oder e.
3. Die Grundformeln für Azimut, Zenitdistanz, Zeit-, Längen- und
Breitenbestimmung.
In dem aus Abb. 3 entnommenen astronomischen Dreieck (Abb. 4)
P (Nordpol), Z (Zenit), S (Stern) sind alle diejenigen Stücke enthalten, die
für die Ortsbestimmung eines Punktes auf der Erdoberfläche nötig sind. Man
nennt das Dreieck auch Polardreieck und unterscheidet östliche und west-
Abb. 4. t = Stundenwinkel
des Sternes, q — parallak
tischer Winkel desSternes,
p = Nordpoldistanz des
Sternes, z = Zenitdistanz
des Sternes; 90°—(^Kom
plement der Breite des
Beobachtungsortes, 180 u —
.1 = Supplement des Azi-
mutes des Sternes.
Nordpol
liehe Polardreiecke, je nach ihrer Lage zum Meridian. Abb. 4 stellt ein west
liches Polardreieck vor.
Hauptgleichungen:
a) [ cos 2 = sin cp - sin 8 + cos 9 - cos 8 - cos t,
b) 1 sin 2 -sin A = cos § -sin t,
c) [ sin 2 - cos A — — cos 9 - sin 8 -f- sin 9 - cos 8 - cos t.
Setzt man
sin 8 = m ■ sin M
tg M = tg 8 • sec t
und cos 8 • cos t — m • cos M )
und formt um, so erhält man zur Azimutberechnung
tg t • cos M , , ... .
tg4 ^sin( y -yM)’ ‘S*=tK(<p-*)-se<n4.
Abendroth, Vermessungsingenieur, 2. Aufl.
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