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I. Teil. Die Landesvermessung.
die Mitternachtsverbesserung m 1 anzubringen. Die endgültige Formel
dafür ist
— + / • A [xt<p — /-Btitgo. (11c)
Hierfür nimmt man aus Tafel 24 (Albrecht) lg A und lg B mit dem
Argument t (Supplement der halben Zwischenzeit zu 12 h ) und den Wert lg/
mit dem gleichen Argument aus Tafel 25.
b) Die Längenbestimmung.
Der Dängenunterschied zweier Orte auf der Erdoberfläche
ist nichts anderes, als der Unterschied ihrer im gleichen Zeit
punkte ermittelten Ortszeiten. Ist z. B. in 0 die Kulmination der Sonne
in der Sternzeit t 0 festgestellt worden, während sie in P an demselben Tage t p
betrug, so ist der Unterschied in den Sternzeiten t 0 und t p gleich dem Fängen-
unterschiede. Sobald die Fänge eines der beiden Orte bekannt ist, kann mit
dem so ermittelten Zeitunterschiede auch die Fänge des anderen Ortes berechnet
werden.
Es leuchtet ein, daß es zur richtigen Fängenunterschieds-
bestimmung zweier Orte in erster Finie darauf ankommt, die
Zeitbestimmung derselben nach ganz genau gleich gehenden
Uhren vorzunehmen und die Ortszeit möglichst zu derselben
Uhrzeit zu ermitteln.
Wenn die im gleichen Augenblick beobachtete Uhrzeit in 0= U 0 und
in P = U p , die für die Ortszeit erforderlichen Uhrzeitverbesserungen = A U 0
und A U p und der Fängenunterschied beider Orte = X op sind, so ist bei positiver
Fängenzählung von West nach Ost
X 0J) = (U 0 +Aü 0 )-(Up+S±Up)
oder \ op = (U 0 —U p ) + {AU 0 — A U p ) (14)
die Grundformel für die Bestimmung des Fängenunterschiedes.
Nachdem wir die Zeitbestimmung in den vorigen Abschnitten kennen
gelernt haben, ist es nötig die Bestimmung des Uhrenunterschiedes
ins Auge zu fassen.
Man unterscheidet drei Arten von Zeitübertragung:
die Methode der indirekten Zeitübertragung nach zölestischen oder
terrestrischen Signalen,
die direkte Zeit Übertragung mit Chronometern und
die Mondmethode.
Für den Geodäten reicht es aus, von jeder dieser drei Arten immer nur
die einfachste zu wissen.
oc) Die indirekte Zeitübertragung.
Von der Ermittelung von Zeitunterschieden nach zölestischen Signalen
sei hier von vornherein Abstand genommen. Es sei nur erwähnt, daß man
darunter die Berechnung des Zeitunterschiedes nach Sternbedeckungen
oder Sonnenfinsternissen durch den Mond oder nach Verfinsterung