Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

A. Die geographische Ortsbestimmung. 
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A 2 i7 0 und A 2 U p bedeuten die „täglichen Gänge" des Chronometers für je 
24 Chronometerstunden, (U p -— U,) und (U 0 — U } ) die Uhrzeitenunterschiede 
in Tagesteilen. 
Diese Methode wird sicherlich die meist angewandte sein, führt aber nur 
dann zu genaueren Ergebnissen, wenn mehrere Chronometer auf beiden Stand 
orten abgelesen und während der Reise häufig miteinander verglichen, und 
wenn verschiedene Hin- und Herreisen zwischen denselben Beobachtungs 
posten ausgeführt werden, um die Gangfehler der Chronometer auszuschalten 
oder zu einem Mindestmaß zu machen. 
Es ist sehr empfehlenswert, auf diesen Reisen, wo die Beschaffenheit des 
Geländes es gestattet, entweder durch Anbringung von Zählwerken an den 
Wagenrädern (Trocheametern) oder mit Schrittzählern und Kompaß- sowie 
Barometerpeilungen sich Proben für die Wegelängen und daraus rechnerisch 
für die Eängenunterschiede zu verschaffen oder, wenn etwa zur Erkundung 
des Bandes eine graphische Orientierungstriangulation ausgeführt worden ist, 
aus dieser Beobachtungsproben zu gewinnen. 
Wir werden darauf später zurückkommen. 
Y) Längenbestimmung aus Mondhöhen. 
Wenn nach (9) A U — (a ± t)— U j ist, so ergibt sich nach Er- 
West 
Ost 
mittelung des Mondstundenwinkels ty aus Zenitdistand, Ortsbreite und Mond 
deklination und aus der Ortssternzeit 0 (bei der Zenitmessung), die aus ge 
näherten Rängen- und Uhrkorrektionswerten berechnet ist, die aus der Messung 
abzuleitende Rektaszension des Mondes (3) durch: 
In den astronomischen Tafeln wird gefunden; ein Vergleich von 
und a-j ergibt die Ränge des Beobachtungsortes gegen den Anfangsmeridian 
als Näherungswert. 
Um das genaue Verfahren kennen zu lernen, sind folgende Erwägungen 
nötig. 
Aus früheren Betrachtungen ist erinnerlich, daß die Zenitdistanzen und 
die Stundenwinkel am genauesten werden trotz etwaiger Ungenauigkeiten in 
Breite und Deklination, wenn sie im ersten Vertikal (Ost—West) gemessen 
werden. Man kann sich das klar machen, wenn man Gleichung (2a) total 
differenziert und zuvor A (Azimut) und q (parallaktischen <c) entsprechend 
einführt. Heißen die kleinen Fehler in 2, cp und 8 dann dz, eZcp und cZ8, so erhält 
man den Fehler dt im Stundenwinkel mit: 
d 9 cZ S cos q 
d z 
dt — : 7 
cos cp sin A 
(15) 
cos cp tgi ^ cos cp sin A 
Daraus läßt sich auch folgern, daß die Ergebnisse am besten werden, wenn 
cos cp ein Maximum wird, d. h. wenn der Beobachtungsort am Äquator liegt. 
Wandelt man (15) durch Einführung von 8 um in:
	        
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