Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

A. Die geographische Ortsbestimmung. 
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Das Vorzeichen + bedeutet, daß die Korrektion zu einer jeden, vorher 
für Indexfehler korrigierten Messung zu addieren, daß Vorzeichen -—, daß sie 
davon zu subtrahieren ist. 
Die Deutsche Seewarte. 
Der Spiegelsextant kann in allen Ebenen angewandt werden, weil er nur 
den Winkel zwischen zwei Einien und nicht — wie der Theodolit — den Winkel 
zwischen zwei Ebenen angibt. 
Sein Wesen und zugleich das aller Reflexions- (Spiegel-)Instrumente ist 
kurz folgendes: 
Senkrecht zur Ebene des Instrumentes und damit zur Ebene des zu messen 
den Winkels sind ein fester, ,,der kleine“ Spiegel a, und ein beweglicher, 
„der große“ Spiegel b, 
angeordnet, die beide mit 
einander einen Winkel a 
bilden, der gleich der 
Hälfte des zu messenden 
Winkels ß = 2 oc ist. 
Der Eichtstrahl von 
S* auf den großen Spiegel 
b bildet mit dessen Fläche 
den Winkel s und wird 
im gleichen Winkel nach 
dem kleinen Spiegel a re 
flektiert, dessen Ebene er 
im Winkel Z, trifft und 
von wo er das Auge des 
Beobachters in 0 erreicht. 
Er legt also den Weg S* Abb. 9. Schema des Sextanten. 
b aO zurück. 
Da in dem Dreieck a bl, wo l der Schnitt der beiden Spiegelebenen ist, 
<£ £ = a + s als Außenwinkel 
und in dem Dreieck ab 0 
2 Z, — ß + 2 s ebenfalls als Außenwinkel 
ist, so ergibt sich: ß = 2 a. 
Sieht man also bei a außer dem Spiegelbild von noch einen zweiten 
Punkt $*', so ist S*OS* = ß = dem doppelten Winkel, den die beiden 
Spiegel (-Flächen) miteinander bilden. Ist dieser Winkel =0, d. h. sind die 
Spiegelflächen parallel, so ist damit der Nullpunkt für die Winkelmessung 
gegeben, und wird der Arm, worauf der große Spiegel befestigt ist, und der 
die Alhidade vorstellt, um den Winkel a bewegt, bis im kleinen festen Spiegel 
das Bild S* zu sehen ist und zugleich über ihn hinweg mit dem Fernrohr bei 0 
das unmittelbare Büd mit S# zusammenfallend erscheint, dann ist mit 
dem Nonius der Alhidade, der in der Verlängerung des großen Spiegels liegt, 
am Teilungskreis der Winkel 2 oc (zwischen den beiden Spiegeln) abzulesen. 
Die Grade des Teilungskreises sind wegen der Forderung ß = 2 a Doppel 
s
	        
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