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III. §. 32. Cocfficienten der Strahlenbrechung —
Für die Bestimmung der Coefficienten der Strahlenbrechung konnte
im Allgemeinen die Operation nicht sehr günstig sein, weil der Hauptzweck:
eine möglichst genaue Ermittelung der Höhe von Berlin, die Be
dingung auferlegte, die Entfernungen der einzelnen Stationen nicht sehr grofs
anzunehmen. Diese Entfernungen sollten dem ersten Projekte nach zwischen
2 bis 3 Meilen betragen, welche Gränze auch nur da überschritten wurde,
wo die Lokalität es nicht anders gestattete, wie z. B. zwischen Gollenberg
und Ziegenort. So vorlheilhaft dieser Umstand auf der einen Seite für die Er
mittelung der Höhen war, so nachtheilig mufste er auf der andern Seite für
die Ableitung der Strahlenbrechung werden; denn nennt man den Fehler der
beobachteten Summe der Zenithdistancen Az, so ist der Fehler des Werthes
von 1 — k — - y c3 "- *). Der Eirdlufs des Beobachtungsfehlers auf k nimmt
daher ab, in dein Verhältnifs, wie die Entfernungen zunehmen. Obgleich
nun, aus dem eben erwähnten Grunde, den Bestimmungen von k kein grofses
Gewicht beigelegt werden kann, so scheinen die Resultate, welche sich über
den Gang der Strahlenbrechung daraus folgern lassen, dennoch von.einem
Interesse zu sein, welches die Mittheilung rechtfertigen dürfte.
Bei Berechnung der Werthe von k wurden sämmtliche Beobachtun
gen, ohne Rücksicht auf ihre Anzahl, stundenweise geordnet, so dafs stets
alle diejenigen zusammengenommen wurden, welche zwischen 3 und 4, zwi
schen 4 und 5 Uhr u. s. w. liegen. Es geschah dies aus dem Grunde, um
bei der Vergleichung verschiedener Tage pafsliclie Intervalle zu erhalten. Die
Anzahl der Beobachtungen, welche zu einer Bestimmung von k dient, ist
daher verschieden; allein da die Beobachtungsfehler beträchtlich gegen die
Veränderungen der Strahlenbrechung an verschiedenen Tagen zurücktreten,
so schien dieser Umstand hier vernachlässigt werden zu können.
Da die Strahlenbrechung an jedem Tage vom Morgen gegen den Mit
tag hin abnimmt, und vom Mittage gegen den Abend hin wächst, und zwar
im Durchschnitt immer ziemlich bis zu derselben Gröfse, so findet zu dersel
ben Tageszeit, wie z. B. um 4 Uhr im hohen Sommer, eine andere Strahlen
brechung Statt, wie um 4 Uhr im Herbst; weil im letztem Falle 4 Uhr nä
her am Abend liegt, als im ersten. Um daher die einzelnen Bestimmungen
unter einander vergleichbar zu machen, wurden sämmtliche Zeiten in Theilen
ihres halben Tagebogens (diesen gleich 1 gesetzt) ausgedrückt, wodurch sich
die folgende Zusammenstellung ergiebt:
) §. 18. Gleichung 2.