Full text: Nivellement zwischen Swinemünde und Berlin

116 III. §. 32. Cocfficienten der Strahlenbrechung — 
Wenn man die Zeit in Theilen des halben Tagebogens ausgedrückt 
umgekehrt in Uhrzeit verwandeln will, so hat man nur nöthig sie mit der 
halben Tageslänge zu multipliciren, und das Produkt zu dem wahren Mittage 
zu addiren, oder davon zu subtrahiren; z. B. 0,634»-^— zz 4,86 zz 4 St.J|2' 
und da am 4. x\ugust der wahre Mittag um 0“ 6' Statt findet, so entspricht 
der gefundene Abstand den Uhrzeiten 19“ 14' oder 4“ 58'. 
Die Vormittags- und Nachmittags-Beobachtungen sind nicht von ein 
ander getrennt worden, weil in gleichen Abständen vom Mittage die Brechun 
gen keine auffallenden Abweichungen gezeigt haben; hei ausgedehnteren Beob 
achtungen möchte es indessen doch von Interesse sein zu untersuchen, ob 
der mittlere Gang der Strahlenbrechung am Vormittage dem am Nachmittage 
völlig gleich ist. 
Sämmtliche Bestimmungen von k sind aus Beobachtungen nach Helio- 
tropenliclit abgeleitet, mit Ausnahme der an den Nachmittagen des 13. und 
14. Septembers. In den letzten drei Colonnen von k waren bei den Nach 
mittags-Beobachtungen die Heliolropenlichter ruhig, bei den übrigen aber, so 
wie bei den Vormittags-Beobachtungen, stets mehr oder weniger in einer 
zitternden Bewegung. Die Beobachtungen wurden aber jedesmal ausgesetzt 
oder abgebrochen, sobald das Zittern zu heftig erschien. 
Die Engländer nehmen den Coefficienten der Strahlenbrechung zz 0,2; 
die Franzosen zu 0,16 an; Cor obenf fand ihn zz 0,1285, wir bei der Grad 
messung in Ostpreufsen zu 0,1370; Gaufs giebt ihn zu 0,1306, und Struve 
zz 0,1237 an. — Aus der obigen Zusammenstellung geht hervor, dafs alle 
diese Werthe von k an ein und demselben Tage, aber zu verschiedenen Ta 
geszeiten Vorkommen. 
Der grÖlste Werth von k fand am 16. September bei ruhiger Luft, 
und angenehmer Temperatur Statt; der kleinste zeigte sich unmittelbar darauf 
am 17. September bei empfindlicher Kälte und ziemlich heftigem Wind. * 
* 
Bei den Beobachtungen am 4. und 5. x\ugust ging der Lichtstrahl 
über Wasser, wir werden daher dieselben bei der folgenden Untersuchung, 
übe^ das Gesetz des mittleren täglichen Ganges der terrestrischen Strahlen 
brechung, weglassen. Eben so werden wir den letzten Werth von k in der 
letzten Spalte ausschliefsen, weil er ungewöhnlich grofs ist.
	        
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