Full text: Nivellement zwischen Swinemünde und Berlin

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II. Horizontale Messung. 
§. 6. Bemerkungen über die Wiiikelmessungen auf den 
Nivellements - Stationen. 
Alle Richtungen von denen die Bestimmung der Stationspunkte ab 
hängig ist, sind acht- und mehrfach beobachtet, und nach der Methode der 
kleinsten Quadrate ausgeglichen worden. 
Um die Directionen bei dem geringsten Zeitaufwande von den ver 
schiedenen Fehlern, die durch schiefe Beleuchtung, unvollkommene Aufstellung 
der Instrumente u. s. w. herbeigeführt werden können, möglichst frei zu 
erhalten, sind die Beobachtungen nie zu ein und derselben Zeit ausgeführt, 
sondern auf verschiedene Tage und verschiedene Tageszeiten vertheilt worden, 
wobei stets Sorge dafür getragen wurde, den Einflufs der optischen Axe durch 
die entgegengesetzten Lagen des Fernrohrs zu compensiren. Aufserdem wurde 
bei jeder neuen Aufstellung des Instrumentes der Anfangspunkt verändert, 
so dafs die Ablesungen immer auf andere Stellen der Kreiseintheilung fielen. 
Die Resultate welche der 15zöllige Ertel’sche Theodolit hei der geo 
dätischen Operation in Ostpreufsen geliefert hat, berechtigen zu der Annahme, 
dafs die auf diese Weise beobachteten Directionen nicht über eine Secunde 
fehlerhaft sein dürften. 
Die Beobachtungen mit dem Gambayschen Theodoliten sind weniger 
zahlreich ausgefallen, w r eil (§. 4.) das Beobachtungsrohr excentrisch angebracht 
ist, und daher für jeden Winkel am Centrum vier Einstellungen (zwei in der 
einen und zwei in der entgegengesetzten Lage des Fernrohrs) erforderlich 
sind. Die Reduction auf das Centrum bei den einzelnen Beobachtungen ist 
nicht zulässig, weil diese jedesmal die genaue Kenntnifs des Fehlers der 
optischen Axe voraussetzt, welcher Fehler sich nach der Construction des 
Instrumentes mit jeder neuen Aufstellung ändert. Alle als einfach angeführten 
Beobachtungen mit dem Gambay schen Theodoliten beruhen daher sämmtlich 
auf zweifachen Einstellungen der Objekte.
	        
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