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HI. §. 18. Theorie der Höhenmessung.
Wird nun z — 90 — e gesetzt, wo e die Elevation oder Depression bedeu
tet, dann wird
und wenn man die Tangente mit dem Bogen vertauscht
Die Gleichung 6. giebt den Höhenunterschied aus gleichzeitigen gegensei
tigen Zenithdistancen unabhängig von der Strahlenbrechung. Wendet man
diese Gleichung auf blofs gegenseitige, aber nicht gleichzeitige Zenithdistan
cen an, so wird vorausgesetzt, dafs die Strahlenbrechung zu den verschie
denen Beobachtungszeiten gleich gewesen sei.
Die Gleichungen 7. und 8. geben den Höhenunterschied aus einseiti
gen Zenithdistancen, unter Voraussetzung eines bekannten Werth es der Strah
lenbrechung. Die Gleichung 8. zeigt aufserdem, dafs die Elevation in einem
einfachen, die Strahlenbrechung aber in einem quadratischen Verhältnifs zur
Entfernung steht; woraus hervorgeht, dafs jede Änderung der Strahlenbrechung,
in der doppelten Entfernung, eine vierfache Höhenänderung zur Folge hat.
Hierdurch wird die Erscheinung erklärt, dafs bei wachsender Strahlenbrechung
ferne, vorher unsichtbare Höhen oder Gegenstände, hinter näheren zum Vor
schein kommen; und dafs umgekehrt, bei abnehmender Strahlenbrechung,
ferne, vorher sichtbare Punkte, hinter näheren verschwinden. Ein 10 Meilen
entfernter Gegenstand ändert in der Regel, durch die Variation der Strah
lenbrechung, seine scheinbare Höhe an einem Tage um mehr als 100 Fufs.
Ist in einem Punkte A die Zenithdistanee des Meereshorizontes beob
achtet worden, dann wird die Linie AB eine Tangente und daher H 0,
z — 90°. Mit diesen Werthen erhält man
aus Gleichung 2. 1— h — —(z— 90) 9.
D S CO
aus Gleichung 7. —h — s cotg (z— ~ (1 — .... 10.
Wird nun der Werth von z aus Gleichung 9. in die Gleichung 10. gesetzt
dann ist
h =
.s cotg
oder