Full text: Über Ziele und Hülfsmittel geometrischer Präcisions-Nivellements

/ 
96 
g — (L£ 2 -|- M 2 £ 2 ) '1- (a yx -|- Sy ez) ($9) 
Sie unterfcheidet fich von der früheren wefentlich dadurch, dafs fie 
zwei Unbekannte mehr enthält und die Form einer Gleichung vom 
1. Grade verloren hat. Sobald £ und £ gegeben, gewinnt fie diefelbe 
wieder und dann erft ifh das Auffuchen der Gröfsen x\ y; z ausführbar, 
während umgekehrt die wahrfcheinlichften Werthe von £ und £ erft 
gefunden werden können, wenn x\ y; z ihrem wahren Betrage nach 
bekannt find. In diefem Falle nämlich laffen fich nach (88) die 
Gröfsen q rückwärts berechnen; es find die Unterfchiede der nivellirten 
und wahren Flöhenmafse. Die q find aber zugleich Funölionswerthe 
von L und A und haben fich alle nach der gleichen Regel angehäuft, 
nämlich nach 
<? 2 = (£ 2 Z-f£L4 2 ) *-■ (90) 
wenn x das Verhältnifs des mittleren zum wahrfcheinlichen Fehler 
bezeichnet. Die Differenzen q find alfo den Coefficienten £ und £ 
gegenüber Beobachtungswerthe und geftatten die Berechnung der 
wahrfcheinlichften Gröfsen letzterer. Kennten wir fchon die wahren 
x\ y; Z] fo würde die Berechnung der q und die Anwendung der 
Methode der kl. Qu. zur Beftimmung von £ und £ nicht die geringften 
Schwierigkeiten bieten, denn die allgemeine Formel (90) hat in Bezug 
auf £ 2 und £ 2 fchon lineare Geftalt und alle danach gebildeten Gleich 
ungen müffen wir von gleichem Gewicht vorausfetzen. Der Umftand 
aber, dafs wir für x; y \ z nur Näherungs werthe finden können, zwingt 
uns die Rechnung mehrmals zu wiederholen. 
Behandeln wir im Anfang die Gleichungen (89) unter Annahme 
genäherter £ und £ oder unter der Vorausfetzung, entweder dafs die 
Fehler im Nivellement der Bolygonfeiten dem gefundenen Höhen- 
unterfchied, oder dafs fie der Wurzel ihrer Länge proportional feien; 
fo gibt uns die Meth. d. kl. Qu. Näherungsgröfsen von x-, y; z alfo 
auch von q, welche wir in die Gleichungen nach (90) einführen, um 
ebenfo Näherungswerthe von £ und £ zu erhalten. Diefe wieder in 
den erften P'aölor von (89) eingefetzt, geben uns neue Fehlergleichungen 
zur Berechnung von x\ y; z fowie von o, fomit auch ebenfoviele neue 
Gleichungen (90), um in zweiter Annäherung £ und '£ zu gewinnen 
etc., bis zuletzt die Differenzen q durch Neuberechnung nicht mehr 
verändert werden. 
Ohne Frage wird auf folchc Weife fowohl das Gewicht der aus 
geglichenen Höhen x; y . . . als auch das der Conftanten £ und £ 
weit kleiner, als wenn letztere direöl ermittelt werden, wie es, wenig- 
ftens mit einer derfelben (£) in Bayern gefchehen ift. Der Betrag 
von £ ift auch hier nur näherungsweife bekannt und wäre das bayr. 
Höhennetz in zufammenhängende Polygone gruppirt, fo müfsten bei 
feiner Ausgleichung im Ganzen ebenfoviele Unbekannte berechnet wer 
den, als Knotenpunkte vorhanden; in anderen Nivellements, wo weder 
£ noch £ bekannt find, noch eine mehr. Dagegen wird das ganze 
Annäherungsverfahren überflüffig und die Rückehr zum directen des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.