nur Fernrohre der ersten Gattung (diop irische); für astronomische
Beobachtungen sind aber auch noch Fernrohre der zweiten Gattung
(katoptrische) im Gebrauch.
Die dioptrischen Fernrohre sind mannichfaltiger Einrichtungen
fähig und man unterscheidet desshalb verschiedene Arten derselben;
als Messfernrohr wird jedoch fast nur das astronomische und selten
das terrestrische angewendet. Wir werden daher auch nur jenes
näher kennen lernen.
Das astronomische Fernrohr.
§. 51.
Einfachster Bau.
Das astronomische oder Kepler’sche Fernrohr besteht in seiner
einfachsten Gestalt aus zwei convexen Glaslinsen, welche in eben
so viele verschiebbare cylindrische Röhren gefasst sind. Die grössere
Linse, welche beim Beobachten stets gegen den Gegenstand (das Ob
ject) gerichtet ist und die von diesem kommenden Lichtstrahlen in
ihrem Brennpunkt oder dessen Nähe zu einem Bilde vereinigt, heisst
das Objectiv, und die kleinere Linse, durch welche man das von
der grösseren erzeugte Bild betrachtet, das Ocular. Das Objectiv
befindet sich in der Objectiv röhre und das Ocular in der Ocu
lar röhre. Beide sollen sich gegen einander so verschieben lassen,
dass ihre Axen in eine gerade Linie fällen. Die Axe der Objectiv-
röhre heisst die mechanische Axe und die Axe des Objectivs die
optische Axe des Fernrohrs.
Bei den zunächst folgenden Betrachtungen über die Wirkungs
weise eines so einfachen astronomischen Fernrohrs, wie es eben be
schrieben wurde, werden wir voraussetzen, dass die Axen sowohl
der beiden Gläser als der beiden Röhren eine einzige gerade Linie
bilden; später wird dann von den Folgen die Rede seyn, welche
aus einer hievon abweichenden Lage dieser Axen hervorgehen.
§• 52.
Lage des Bilds.
Figur 39 stelle den Durchschnitt eines Fernrohrs von der eben
angegebenen Einrichtung vor: CD sey das Objectiv, EF das Ocular
und umq die gemeinschaftliche Axe.