Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

Aenderung des Abstandes des Oculars vom Objective. Bei manchen 
Fernrohren kann nämlich, während das Ocular feststeht, das Objectiv 
gegen dieses bewegt werden; in den meisten Fällen ist aber das 
Ocular verschiebbar und es gilt für dessen Bewegung die Regel, 
dass es bei grösseren Entfernungen des Gegenstandes 
dem Objective zu nähern und bei kleineren Entfernungen 
von ihm zu entfernen ist. Um wie viel man es zu verschieben 
hat, zeigt jede Beobachtung von selbst an, indem man immer die 
Stellung sucht, bei der das Bild am deutlichsten erscheint. Mit 
Rücksicht auf die Bemerkung zu Gleichung (30) erklärt sich auch 
die Erscheinung, dass das Ocular, wenn es für ein normales Auge 
die richtige Stellung hat, für ein kurzsichtiges noch etwas vor-, 
für ein weitsichtiges aber noch etwas zurückgeschoben werden muss. 
§. 53. 
Vergrösserung. 
Ein Fernrohr wirkt hauptsächlich durch seine Vergrösserung, 
worunter man das Verhältniss der scheinbaren Grösse des Bildes 
und des Gegenstandes zu verstehen hat. Die scheinbare Grösse co 
des Gegenstandes ist aber, wenn h dessen Durchmesser, a seine 
Entfernung vom Objective des Fernrohrs und 1 dessen Länge be 
zeichnet, ausgedrückt durch 
h 
ro ~ a + P 
während man für die scheinbare Grösse co' des Bildes, wenn y die 
wirkliche Grösse dieses Bildes, v die Vergrösserung des Oculars und 
w die deutliche Sehweite vorstellt, findet: 
w 
Das Verhältniss von co' zu co gibt die Vergrösserung des Fernrohrs 
(a 4- 1) v y 
w h 
CO 
(33) 
v 
co 
und setzt man für y und v die Werthe, welche dafür in den Glei 
chungen (26) und (32) entwickelt worden sind, (wobei jedoch be 
rücksichtigt werden muss, dass die Brennweite (f) des Objectivs 
eine andere ist als die (f) des Oculars), so wird 
a+ 1 
f
	        
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