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dividiren, um die Vergrösserung zu erhalten, welche in dem vor
liegenden Falle — 54 : 18 — 3 ist. Ein anderes Verfahren zur
Bestimmung der Vergrösserung auf praktischem Wege ist bei der
Prüfung des Fernrohrs (§. 65) angegeben.
§• 54.
Augenpunkt.
Für die Beobachtung durch ein Fernrohr ist es nicht unwichtig,
die Stelle zu kennen, an welche man das Auge zu bringen hat,
um durch das Ocular das vom Objectiv erzeugte Bild möglichst hell
und vollständig zu erblicken. Diese Stelle, welche der Augen
punkt des Fernrohrs heisst, kann man theoretisch durch folgende
Betrachtung finden.
Stellt A in Fig. 41 irgend einen Punkt einer leuchtenden Fläche
AB, CD den Durchschnitt des Objectivs und EF den des Oculars vor,
so macht der von A ausgehende Hauptstrahl Am den Weg AmA'
wA", welcher leicht aufzufinden ist. Die zu diesem Hauptstrahl
gehörigen Lichtkegel, deren Axe er ist, sind TAI', IA'P, iA'i'
und GA°H; der Strahl selbst schneidet die Linsen- und Fernrohraxe
in dem Punkte A". Was für den Punkt A gilt, lässt sich von allen
Punkten der leuchtenden Fläche sagen: dass nämlich die Axen der
von diesen Punkten ausgehenden Lichtkegel, welche das Bild der
leuchtenden Fläche erzeugen, durch den optischen Mittelpunkt des
Objectivs gehen und nach ihrer Brechung durch das Ocular in
dem Punkte A" der Linsenaxe sich schneiden. Denkt man sich nun
an den Punkt A" die Mitte der Pupille gebracht, so gehen die
Hauptstrahlen durch diese Mitte weiter in das Auge, welches damit
die grösste Menge des von der Fläche A B ausgehenden Lichts auf
fasst. Da kein anderer Punkt vor dem üculare diese Eigenschaft
besitzt, so stellt A" den gesuchten Augenpunkt vor.