Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

Stellt 0 das Objectiv eines astronomischen Fernrohrs, p' den 
Brennpunkt dieses Objectivs, C die Collectivlinse und A das Augen 
glas vor, so ist klar, dass die auf das Objectiv treffenden Licht 
strahlen sich nicht in der Brennebene p'e' zu einem Bilde ver 
einigen können, weil sie vorher auf die Convexlinse C treffen, 
welche die bereits gegen die Axe geneigten Strahlen (so, s'o') 
durch Brechung noch stärker neigt und daher die Bildebene von p' 
nach p rückt. Die erste Wirkung der Collectivlinse besteht also 
darin, dass sie die Bildweite um die Länge pp' verkürzt. Da aber 
wegen des deutlichen Sehens die Brennebene der Ocularlinse A mit 
der Bildebene p e zusammenfallen muss, so wird, wie man sieht, 
in Folge der eingeschalteten Collectivlinse auch das ganze Fernrohr 
um das Stück pp' kürzer. Die übrigen Einwirkungen dieser Linse, 
welche wesentlicher sind als die eben angedeuteten, ergeben sich 
aus den nachfolgenden Betrachtungen über die Helligkeit und das 
Gesichtsfeld eines Fernrohrs. Wir legen denselben die vortreffliche 
Abhandlung zu Grunde, welche Professor G. S. Oh m kurz vor seinem 
Tode noch schrieb, um sie seinen „Grundzügen der Physik“ einzu 
verleiben, woselbst sie sich auch zwischen Seite 464 und 488 befindet. 
§• 58. 
Natürliche Helligkeit. 
Jeder leuchtende Punkt strahlt nach allen Seiten hin Licht aus. 
Gelangt ein Theil dieses Lichts durch die Pupille in’s Auge, so sehen 
wir den Punkt, indem sein auf der Netzhaut erzeugtes Bild in uns 
die Empfindung jenes Punktes hervorruft. Diese Empfindung ist 
stärker oder schwächer, je nachdem die in s Auge gelangende Licht 
menge grösser oder kleiner ist. Diese Lichtmenge hängt aber sowohl 
von der Grösse der Pupille als von der Stärke des am Auge an- 
kommenden Lichts ab; es wird daher die Stärke der Empfindung 
im Auge = p s seyn, wenn p die Grösse der Pupille und s die 
Stärke des Lichts vor dem Augapfel ist. Sendet nicht bloss ein
	        
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