Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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Bildebene (ab) und deckt für eine beliebige 
Stellung A des Auges der Kreuzpunkt k den 
Bildpunkt p, so wird für eine zweite Stellung 
A' des Auges der Kreuzpunkt p den Bildpunkt 
k', und für eine dritte Stellung A" derselbe 
Punkt p den Bildpunkt k" decken. Aus der 
vorhin angegebenen Ursache scheint sich während der Bewegung 
des Auges von A nach A' der Bildpunkt p von k' nach p, und 
während der Bewegung des Auges von A nach A" derselbe Punkt 
p von k" nach p bewegt zu haben. Da diese Richtungen denen 
der Augenbewegung entgegengesetzt sind, so sagt man: „das Bild 
bewegt sich gegen das Auge.“ 
Fasst man die eben gewonnenen Ergebnisse zusammen, so er 
gibt sich für das Wegschaffen der Parallaxe des Fadenkreuzes fol 
gende Regel: Je nachdem sichdasBild mit dem Auge oder 
gegen dasselbe bewegt, ist das Fadenkreuz dem Objec 
ti v zu nähern oder von ihm zu entfernen. 
Fig. 56. 
§. 65. 
Fig. 57. 
Prüfling des Fernrohrs. 
Die Forderungen, welche man an ein gutes Messfernrohr stellt, 
sind folgende: Aehnlichkeit und Deutlichkeit der Bilder, hinreichende 
Vergrössernng, scharfe Centrirung des Objectives und richtige Lage 
des Fadenkreuzes. 
a) Will man ein Fernrohr auf seine Deutlichkeit prüfen, so 
verfährt man nach Fraunhofer am besten in folgender Weise. 
Man zeichne auf eine weisse Tafel (Fig. 57) 
einige regelmässige schwarze Figuren, etwa 
Quadrate und Kreise von % bis l'/ 2 Zoll Durch 
messer und stelle diese Tafel in einer Ent 
fernung von 150 bis 250 Fuss vor dem zu 
prüfenden Fernrohre so auf, dass sie gut be 
leuchtet ist. Zeigt das Fernrohr bei richtiger 
Stellung des Oculars (d. h. nach Entfernung 
der Parallaxe) diese Figuren nicht durchgängig 
gleich schwarz, sondern an den Rändern grau; 
oder verändert es ihre regelmässige Gestalt durch Verlängerung der 
einen oder anderen Richtung; oder erscheinen die Grenzen der Figuren
	        
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