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die Längen pp' oder pp" beziehlieh gleich h' oder h". Mit diesen
Grössen fände man tgci' oder tg ¿z", wenn die Länge 1 des Stabs
pd sehr genau bekannt wäre. Diese Länge braucht man aber gar
nicht, wenn man mit dem Arme dp ein Fernrohr in feste Verbin
dung bringt und die Neigungswinkel cc* und <z", welche auch die
des Rohrs sind, auf später anzugebende Weise sehr genau misst.
Es ist klar, dass die Winkel a‘ und <z", wenn sie sehr klein sind
und man nicht gerade die allerschärfste Messung derselben fordert,
der Zahl der Schraubenumdrehungen proportional gesetzt werden
können, und dass somit der constante Winkelwerth w, welcher
einer ganzen Umdrehung der Schraube entspricht, erhalten wird,
wenn man ce 1 oder ci“ durch die zugehörigen Umdrehungen u' oder
u" dividirt.
Unter der eben gemachten Voraussetzung ist der Winkel
welcher u Umdrehungen entspricht, offenbar aus der Gleichung
cp = uw . (84)
zu berechnen.
Lässt man aber die Annahme, dass der Winkel cp der Länge h
oder den Umdrehungen u proportional ist, nicht gelten, so kann
man jenen Winkel nach Stampfer durch folgende Betrachtung ge
nauer finden.
Stellt in Fig. 71 die Linie pd
den drehbaren Arm 1 in der Lage
vor, worin die Mikrometerschraube s
senkrecht auf ihn wirkt, so ist klar,
dass die Schraube die Wege pp', pp"
zu durchlaufen hat, um den Arm in
die Lagen dp', dp" zu bringen. Nimmt
man nun die Winkel a' und cc" den
Schraubenumdrehungen proportional,
so werden sie durch die Sehnen statt durch die Rögen gemessen,
folglich wird w und demnach auch cp immer etwas grösser gefunden
als es wirklich ist.
Soll der obenstehende Ausdruck für cp verbessert werden, so
muss man eine positive Grösse von ihm abziehen; nennen wir die
selbe u‘ 2 w', wobei w' einen noch unbestimmten positiven Werth hat,
so wird zunächst
Fig. 71.
cp' = uw — u 2 w'.