Gewicht des angeschraubten Spiegelwerks zu vermeiden, kann man
auf der Ocularseite ein Gegengewicht anbringen, wozu ein hin
reichend weiter Ring sich eignet, der ein mit Schroten gefülltes
kleines Gelass trägt.
Das Heliotrop von Steinheil.
§• ( J2.
T h e o r i e.
Dieses Heliotrop unterscheidet sich von dem vorigen hauptsäch
lich dadurch, dass es nur einen einzigen Spiegel hat. Bei der Er
findung desselben kam es darauf an, den Spiegel so einzurichten,
dass er zwei an Helligkeit verschiedene Bilder von der Sonne zeige,
welche zu beiden Seiten des Spiegels und mit der Erzeugungsstelle
in einer Richtung liegen, damit das matte Sonnenbild dazu benützt
werden könne, das helle auf den Punkt zu richten, von dem aus es
gesehen werden soll. Diese Anforderung wird erfüllt, wenn man
in der Mitte des Spiegels ein kleines Scheibchen (von etwa einer
Linie Durchmesser) des Belegs ablöst und mit der abgelösten Stelle
eine convexe Glaslinse auf die Weise in Verbindung bringt, wie es
die nachfolgende Figur verlangt.
Stellt nämlich in Fig. 89 die Linie a b
einen ebenen und parallelen Glasspiegel
und s die darauf scheinende Sonne vor,
so ist s' deren Spiegelbild, welches von
dem Beleg auf der Rückfläche des Glases
ab erzeugt wird. Ist in c das Beleg ab
genommen, so geht in der Richtung sc
Licht durch das Glas, welches von einer
senkrecht entgegengestellten Convexlinse
m n aufgefangen werden kann. Da die
Lichtstrahlen, welche auf diese Linse treffen,
deren Axe parallel sind, so vereinigen
sie sich in dem Brennpunkte f der Linse.
Befindet sich an dieser Stelle eine weisse Fläche von feiner Kreide,
so wird diese das empfangene Licht zum Theil wieder auf die
Linse zurückstrahlen, und diese sendet es, weil es vom Brenn
punkte kommt, in der Richtung ihrer Axe (fc) auf die unbelegte
Fig. 89.
s