Stelle c des Spiegels ab. Dort geht ein Theil des Lichts in der
Richtung cs weiter, während der übrige Theil in der Richtung cs'
zurückgeworfen wird und in s" ein mattes Sonnenbild erzeugt, das,
wie leicht zu beweisen ist, mit c und s' in einer Richtung liegt.
Es ist klar, dass das Bild s" nur hinter dem Spiegel (durch die
Scheibe c) und das Bild s' nur vor dem Spiegel (in der Richtung
s"c) gesehen werden kann; und eben so leicht ist einzusehen, dass,
wenn das Bild s" einen bestimmten Gegenstand (B) deckt, von
diesem Gegenstand aus das helle Sonnenbild s' gesehen werden muss.
Das matte Bild s" hat ein Aussehen wie der Vollmond und lässt
die Gegenstände, welche in seiner Richtung liegen, deutlich durch
scheinen;- man kann es ganz gut mit blossem Auge anselien und
zur richtigen Stellung des Spiegels benützen, indem man dessen
Lage so lange ändert, bis das Bild s" da zu liegen scheint, wo das
Heliotropenlicht gesehen werden soll, das wie ein hellglänzender
Stern funkelt.
Da beide Sonnenbilder durch eine und dieselbe Spiegelebene
erzeugt werden: das helle nämlich auf der inneren Seite der hinteren
belegten Glasfläche und das matte auf der äusseren Seite derselben
Fläche, da wo sie von Beleg frei ist, so ergibt sich von selbst, dass
das Steinheil’sche Heliotrop gar keiner Berichtigung bedarf.
§. 93.
Beschreibung.
Fig. 90 gibt eine perspectivische Ansicht und Fig. 91 einen
lothrechten Durchschnitt des Steinheil’schen Heliotrops in natürlicher
Grösse. Der Spiegel (M) hat eine Länge von anderthalb und eine
Breite von einem bayerischen Decimalzoll. Er ist in einen Rahmen
von Messing gefasst und in der Mitte (c) nach einem Kreise von
1,3 Linien Durchmesser vom Belege frei gemacht. Der Rahmen
lässt sich um eine Axe kk' drehen, welche durch den Mittelpunkt
des Scheibchens c geht. Der Spiegelträger (H) steckt mit einem
kegelförmigen Zapfen in einer Hülse (D), welche um eine wagrechte
Axe (E) gedreht werden kann. Der Zapfen des Trägers H ist durch
bohrt und trägt am oberen Ende der Bohrung die kleine Linse m
und in der Höhlung die weisse Fläche f, welche auf dem Fuss der
Schraube n angebracht ist. Durch die Stellschraube p kann die
Drehung des Zapfens gehemmt werden, während die Feder o und