Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

188 
den abgelesenen Höhen winkeln zu subtra Ihren und zu den Tiefen 
winkeln zu addiren; bei der Lage links muss das Entgegengesetzte 
geschehen, wie man leicht selbst linden wird. 
Wird der Nonius so eingerichtet, dass er ein wenig nach rechts 
oder links verstellt werden kann, so lässt sich der Collimationsfehler 
beseitigen und braucht derselbe demnach bei gemessenen Höhen- 
und Tiefenwinkeln nicht in Rechnung gebracht zu werden. 
§• H4. 
Gebrauch der Kippregel. 
Hier ist nur zu zeigen, wie man mit der Kippregel, die auf 
einem Messtische steht, Horizontal- und Yertikalwinkel aufnehmen 
kann, wenn gar keine Hindernisse diese Aufnahme erschweren. 
Weitere Anwendungen gehören in den zweiten Thcil, welcher die 
Lehre von den Messungen behandelt. 
Es seyen auf dem Felde drei Punkte A, B, C abgesteckt und 
es soll die Horizontalprojection des Winkels ABC gemessen werden. 
Man stelle den Messtisch fest über B auf und mache nach §. 111 
das Blatt horizontal. Gleichzeitig ziehe man alle Schrauben an, 
welche eine Drehung des Blattes um seine lothrechte Axe verhin 
dern. Dann bestimme man mit der Lothgabel auf dem Messtisch 
blatte das Bild b des Punktes B auf dem Felde und visire mit der 
Kippregel, nachdem das Lineal genau an b gelegt worden ist, nach 
A, wo ein Stab lothrecht aufgestellt wurde. Ein feiner Strich mit 
einem harten Bleistifte nach der Linealkante gibt den Winkelschen 
kel ba, der mit BA in einer Vertikalebene liegt. Nun drehe man 
die Kippregel um den Punkt b nach C, stelle das Fadenkreuz genau 
auf den daselbst befindlichen Stab ein und ziehe wieder eine feine 
Linie am Lineale hin, so hat man auch den zweiten Schenkel bc in 
der Vertikalebene von BC. Da das wagrechte Messtischblatt die zwei 
lothrecliten Ebenen ab BA und cbBC nach den zwei Linien ba, bc 
schneidet, so ist offenbar abc der gesuchte Winkel. 
Um den Punkt b kann man in der eben beschriebenen Weise 
beliebig viele Winkel aufnehmen. Das Anlegen des Lineals, wel 
ches mit grosser Genauigkeit geschehen muss, wird, wenn es oft 
wiederkehrt, dadurch zu erleichtern gesucht, dass man in dem 
Scheitel eine sehr feine mit einem Kopf von Siegellack versehene 
Nähnadel senkrecht einsteckt. Da aber dergleichen A lisch lagnadeI n
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.