gehören jene, welche ein für allemal vorgenommen werden, und in
die zweite diejenigen, welche vor jeder Anwendung der Bussole zu
wiederholen sind. Zur ersten Klasse rechnen wir folgende 3 Unter
suchungen :
1) ob der Gradring richtig eingetheilt ist;
2) ob das Gehäuse keine Eisentheile oder andere auf die Nadel
wirkende Metalle enthält, und
3) ob die Gehäusplatte nach ihrer Verbindung mit dem Central
zapfen zu diesem senkrecht steht.
Die Nothwendigkeit der beiden ersten Prüfungen stellt sich von
selbst dar, und was die dritte betrifft, so lehrt eine einfache Be
trachtung, dass sie für die Horizontalstellung des Gradrings durchaus
erforderlich ist.
Zu 1. Bei der Bussole, die doch nur eine geringe Genauigkeit
gewährt, genügt es, wenn man sich mit Hilfe eines guten Zirkels
überzeugt, dass keine groben Theilungsfehler vorhanden sind. Zu
dem Ende kann man nach Wegnahme des Glasdeckels etwa 5 Grade
der Theilung an einer beliebigen Stelle in den Zirkel nehmen und
zusehen, ob zu je 5 anderen Graden derselbe Bogen gehört, und ob
72 solche Bögen den ganzen Kreis genau darstellen oder nicht. Hält
die Theilung diese Probe aus, so wiederhole man dasselbe Verfahren
mit der gleichen Zirkelöffnung noch viermal, gehe aber dabei immer
von einem neuen Theilstrich aus, der gegen den vorigen um einen
Grad absteht. Zeigt sich auch hier kein Fehler, so kann man sich
mit der Theilung des Gradrings vollständig begnügen; sollten sich
jedoch Unrichtigkeiten in der Eintheilung heraussteilen, so müssten
diese, falls sie nicht zu gross sind und den Ring unbrauchbar machen,
angemerkt werden, um bei Messungen die gehörige Rücksicht dar
auf nehmen zu können. Indessen werden Bussolen, die aus guten
mechanischen Werkstätten bezogen werden, kaum jemals einen für
sie nachtheiligen Theilungsfehler haben, da erstens die Theilung mit
Maschinen geschieht, welche für viel feinere Theilungen als die der
Compassringe bestimmt sind, und zweitens der Ruf jener Werkstätten
es fordert, dass die von ihnen ausgehenden Instrumente vor ihrer
Absendung genau untersucht und nöthigenfalls verbessert werden.
Zu 2. Die zweite Untersuchung besteht darin, dass man das
Gehäuse der Nadel ganz ruhig und langsam um seine Axe dreht
und beobachtet, ob die Nadel fortwährend ihre Richtung beibehält,