Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

90° -ff— (90° — f) ist. Dieser Winkel 2f wird durch den Ausschlag 
der Luftblase gemessen, während die Seite, auf welcher die Blase 
steht, auch die Seite des stumpfen Neigungswinkels (p'cz) ist. 
Wenn sich der eben besprochene Fehler an einer Bussole in 
dem Masse heraussstellt, dass er berücksichtigt werden muss, so 
kann nur entweder durch Abschleifen der Wendescheibe des Stativs 
oder durch ringförmige Scheibchen, welche man um -die Spindeln 
der Schräubchen s, s und zwischen die durch sie verbundenen Platten 
legt, geholfen werden. 
Zur Klasse derjenigen Untersuchungen einer Bussole, welche 
von Zeit zu Zeit wiederholt werden müssen, gehören folgende: 
1) ob die Nadel im Gleichgewichte ist oder wagrecht schwebt; 
2) ob dieselbe keine Excentricität besitzt; 
3) ob ebendieselbe empfindlich genug ist; und 
4) ob die Visirebenen dem durch den Nullpunkt der Theilung 
gehenden Durchmesser des Gradrings parallel und auf dessen Ebene 
senkrecht sind. 
Zu 1. Man stelle auf die früher angegebene Weise mit einer Do 
senlibelle, welche auf den Glasdeckel der Bussole gesetzt wird, diesen 
Deckel und damit auch die ihm parallele Ebene des Gradrings hori 
zontal: zeigt sich hierbei, dass die Enden der Nadel in der Ebene 
des Rings liegen, so kann man diese selbst als wagrecht schwebend 
betrachten; erhebt sich aber ein Ende über den Ring, so muss 
die Hälfte der Nadel, welcher dieses Ende angehört, durch etwas 
Wachs, das man unten anklebt, mit der anderen Hälfte so in’s Gleich 
gewicht gebracht werden, dass beide Hälften horizontal liegen. 
Zu 2. Von dem Einilusse der Excentricität auf die Winkel 
messung und deren Bestimmung war bereits im vorigen Paragraph 
die Rede, wesshalb wir hier mit der Bemerkung darauf verweisen, 
dass man eine Verbesserung der Excentricität in der Regel nicht 
vorzunehmen pflegt, weil ihr Einfluss auf die Neigungswinkel gegen 
den magnetischen Meridian nach Gleichung (93) durch doppelte Ab 
lesungen leicht beseitigt werden kann. 
Zu 3. Um die Empfindlichkeit der Magnetnadel zu prüfen, 
stelle man das Gehäuse wagrecht und lese bei ruhigem Stand der 
selben auf dem Gradringe ab. Hierauf bringe man, ohne an dem 
Instrumente das geringste zu ändern, die Nadel durch Näherung 
eines Eisenstücks, das vorher entfernt lag, in Bewegung, und sehe
	        
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