Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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bemerkt, bei Messungen mit dem Hängecompass die Winkelschenkel 
durch ausgespannte Schnüre angegeben werden, so bedarf dieses 
Werkzeug selbstverständlich keines Diopters, wesshalb es nur aus 
zwei Theilen besteht: dem Compass und dem Hängezeug. 
Fig. 12:$. 
Der Compass ist, wie Fig. 123 zeigt, von dem der Feldbussole 
nicht wesentlich verschieden; nur die Eintheilung des Rings ist theil- 
weise eine andere. Die meisten Bergleute sind nämlich von alter 
Zeit her gewohnt, die Winkel, welche gegebene Richtungen mit der 
Magnetlinie einschliessen, nicht nach Graden, sondern nach „Stunden“ 
anzugeben, *von denen eine der 24ste Theil eines Kreises oder ein 
Winkel von 15 Graden ist. Eine Stunde wird je nach Herkommen 
oder Verordnung entweder in Viertel, Achtel, Sechszehntel u. s. w. 
oder in 15 ganze und 30 halbe Grade eingetheilt. Die letztere Ein 
theilung ist jetzt die vorherrschende und verdient um so mehr den 
Vorzug, als sie mit der gewöhnlichen Kreiseintheilung zusammen 
trifft. Wir werden vorzugsweise nur diese berücksichtigen. 
Vergleicht man die in der voranstehenden Figur abgebildete Ein 
theilung des Grubencompasses mit jener der Feldbussole, so ergeben 
sich ausser dem eben besprochenen Unterschiede noch zwei andere, 
von denen der eine in der Verwechselung der Bezeichnungen Ost 
und West, und der zweite in der entgegengesetzten, von rechts nach 
links laufenden Bezifferung liegt. Diese Verschiedenheiten erklären 
sich aber durch den Gebrauch des Grubencompasses. 
Gesetzt nämlich, es sey der Horizontalwinkel, welchen in Fig. 124 
die Linie AC mit der Magnetlinie SN einscldiesst, d. i. der Streich- 
winkel AON = w zu bestimmen: so wird der Durchmesser SN des 
Theilringes, welcher mit Stunde 0 (0 h ) und Stunde 12 (12 h ) be 
zeichnet ist, in die gegebene Richtung CA gestellt und am Nordende
	        
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