Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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hohlen, der Länge nach durchbrochenen Säule (g), welche auf dem 
Alhidadenkreise festgeschraubt ist. Die Höhe dieser Säule und ihre 
Durchbrechung gestatten, das 14 Zoll lange Fernrohr an der Ocular- 
seite durchzuschlagen. Das Objectiv des Fernrohrs ist achromatisch 
und hat 14 Linien Oeffnung; das astronomische Ocular gewährt eine 
25malige Vergrösserung. Das Fadenkreuz kann durch zwei Stell 
schräubchen (f, f) nur seitwärts, aber nicht auf und ab bewegt 
werden. Diese Bewegung reicht indessen immer aus, so lange sich 
das Fernrohr, wie hier, nicht um seine optische Axe drehen lässt. 
Denn da diese Drehung nicht möglich ist, so behält die Visirlinie 
stets dieselbe Lage gegen die mechanische Axe bei, wenn auch der 
Durchschnittspunkt des Fadenkreuzes etwas unter oder über dieser 
Axe liegt. Es kommt nur darauf an, dass der Kreuzungspunkt in der 
Ebene liegt, welche purch den optischen Mittelpunkt des Objectivs 
geht und auf der Drehaxe senkrecht steht: in diese kann er aber 
durch die Stellschräubchen f, f gebracht werden. 
Der Vertikalkreis (v) steht senkrecht auf der Drehaxe des 
Fernrohrs zwischen diesem und einem seiner Axenlager (u). Sein Durch 
messer beträgt bei einem 7 bis 8zölligen Horizontalkreise gewöhn 
lich 5 Zoll. Der silberne Limbus ist alsdann unmittelbar in halbe 
Grade getheilt und gibt mit Hilfe der Nonien (n', n"), welche sich 
diametral gegenüberstehen, einzelne Minuten an, indem auf ihnen 
29 Limbustheile in 30 Nonientheile zerlegt sind. Der Vertikalkreis hat 
zwei Nullpunkte — für jeden Nonius einen — und von jedem dieser 
Punkte schreitet die Bezifferung nach zwei entgegengesetzten Seiten 
bis zu 90° fort. Die Nonien, welche sich in Schraubenspitzen (c, c') 
bewegen, können gegen die Ebene des Vertikalkreises geklappt und 
in der Richtung der Theilung ein wenig verschoben werden, um sie 
mit derselben richtig zu stellen. Eine Klemme (k) hemmt, wenn 
die Bremsschraube (q) angezogen wird, die grobe Drehung des Ver 
tikalkreises und des Fernrohrs; durch die Mikrometerschraube r aber 
werden beide fein gedreht. Die Einrichtung dieses Bestandtheils ist 
dieselbe wie bei dem gleichnamigen Theile an dem Horizontalkreise. 
Eine Röhrenlibelle (o) auf dem Fernrohre dient zur Hori 
zontalstellung nicht allein des Fernrohrs, sondern auch des Limbus. 
Es erscheint daher die Dosenlibelle (i), welche auf dem Alhida 
denkreise in der hohlen Tragsäule (g) steht, nicht als eine noth- 
wendige, sondern bloss als eine angenehme Beigabe, durch welche
	        
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