Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

235 
0 von A leicht messen kann, und in B lasse man eine von ihrem 
Fusspunkt an fein getlieilte Latte (L) lothrecht so halten, dass ihre 
Theilung gegen A gewendet ist. Man richte nun das Ocular des 
Fernrohrs so, dass man auf der Latte deutlich lesen kann und bringe 
durch eine feine Horizontaldrehung das Fadenkreuz in die Mittellinie 
der Latte. Hierauf stelle man die Libelle horizontal und lese aul 
der Latte ab. Wir nehmen an, die Visirlinie decke den Punkt L 
und es sey BL = h. Ohne an dem bei A stehenden Instrumente 
das Geringste zu ändern, messe man mit der von B hierher ge 
brachten Latte die Instrumentenhöhe A O = i, und nun versetze man 
den Theodolithen nach B, die Latte aber werde auf A lothrecht ge 
halten. In B wird dasselbe Verfahren wiederholt, welches eben in 
A vollendet wurde; seine Ergebnisse seyen die Grössen AL' = ld 
und BO' = i'. 
Aus der Messung in A ergibt sich das Gefälle von A bis B oder 
wenn AC, OH und O'H' wagrechte Linien sind, der lothrechte Ab 
stand BC = BH — HC, und aus jener in B die Steigung von B bis A 
oder wieder der Abstand BC = BO'— O'C. Es findet folglich die 
Gleichung statt: 
BH —HC --= BO' — O'C. 
Nun ist aber, wenn y die Grösse (HL = H'L') bezeichnet, um 
welche die Visirlinie (OL, O'L') des Fernrohrs auf die Entfernung 
OH fehl zeigt, BH = BL-f IIL= h + y; HC = AO = i; BO' = i' 
und O'C = AH' = AL' -f H'L' = h' + y; daher auch, wenn man 
diese Werthe in obige Gleichung setzt und daraus y sucht: 
v _ 1+Ü_ _ I 1 + h ' (100) 
y 2 2 
Wäre die Visirlinie (OL, O'L') des Fernrohrs mit der Libellen- 
axe parallel, so müsste sie bei horizontalem Stand der Libelle offen 
bar mit der durch die Mitte des Oculars (O, 0') gelegt gedachten 
Horizontalen (OH, O'H') zusammenfallen und y null machen. Um 
gekehrt also schliessen wir: wenn die arithmetischen Mittel 
aus den Instrumenten- und Lattenhöhen einander nicht 
gleich sind, so ist auch die Libellenaxe der Visirlinie 
des Fernrohrs nicht parallel. 
Aufgabe der Berichtigung ist es nun, die Libelle gegen das 
Fernrohr so zu stellen, dass diese Mittel einander gleich werden. 
Zu dem Ende berechne man aus den gemessenen Grössen i, i', h, h'
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.