von dem Ellipsoid sind aber so gering, dass sie bei den feinsten
Erdmessungen unberücksichtigt bleiben können.
Somit sehen wir die Erde als einen Körper an, dessen ma
thematische Oberfläche entsteht, wenn sich eine Ellipse, deren
grosse Halbaxe a = 3 272 077 Toisen und deren kleine Halbaxe
b = 3 261139 Toisen ist, um ihre kleine Axe dreht. Dieses El
lipsoid weicht auch nur wenig von einer Kugel ab, da der Unter
schied der beiden Axen bloss den 300sten Theil der grossen
Axe beträgt. Das Verhältniss dieses Unterschieds zur grossen Axe
nennt man die Abplattung der Erde und wir setzen dieselbe
gleich
A =
a — b
(1)
a — 300
Berechnet man den Halbmesser einer Kugel, welche dieselbe Ober
fläche wie das Erdellipsoid hat, so beträgt dessen Länge 3 266 608
Toisen; und bestimmt man den Halbmesser derjenigen Kugel, welche
an Inhalt dem Erdellipsoid gleichkommt, so ist derselbe = 3 266 604
Toisen: zwei Grössen, wovon die eine gar nicht, die andere aber
nur um 4 Toisen von dem arithmetischen Mittel der beiden Halbaxen
a und b abweicht. Wegen dieser geringen Verschiedenheit kann
man für die meisten Arbeiten der Vermessungskunde die Erde als
eine Kugel von 3 266 608 Toisen Halbmesser voraussetzen, was wir
auch in der Folge häufig thun werden.
§• 4.
Geographische Begriffe.
Zur genauen Bezeichnung von Punkten der Erde denkt man sich
auf und in dieser gewisse Linien gezogen, deren Bedeutung und
Namen wir hier in Kürze anzuführen veranlasst sind. Die kleine Axe
der Ellipse, durch deren Umdrehung das Erdellipsoid entsteht, heisst
die Erd axe. Jede durch diese Axe gelegte Ebene heisst eine Meri
dianebene, und der Schnitt einer solchen Ebene mit der Erdober
fläche ein Meridian. Jeder Meridian ist der erzeugenden Ellipse
des Erdsplniroids gleich. Sieht man die Erde als Kugel an, so ist
er ein grösster Kreis. Die Ebene, welche durch den Erdmittelpunkt
geht und auf der Umdrehungsaxe senkrecht steht, heisst Aequa-
torebene, und der grösste Kreis, nach welchem sie die Erdober
fläche schneidet, der Aequator. Jeder Durchschnitt einer dem