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§• 151.
Neigung des grossen Spiegels.
Bildet der grosse Spiegel mit der Senkrechten zur Sextanten
ebene einen Winkel 1, so kann man dem kleinen dieselbe Neigung
geben, indem man beide Spiegel nach §.147 parallel stellt. Berich
tigt man hierauf das Fernrohr, so wird seine Axe in einer Ebene
liegen, welche auf beiden Spiegeln senkrecht und folglich gegen die
Sextantenebene unter dem Winkel 1 geneigt ist. Der Winkel w 0 ,
welchen man bei einer bestimmten Messung abliest, gibt offenbar
den doppelten Winkel (%w 0 ), welchen die Normalen der Spiegel-
ebenen miteinander einschliessen, während man seine Projection (VjW,)
sucht, um daraus w t zu erhalten. Zwischen dem Neigungswinkel (1)
des grossen Spiegels, dem Winkel (V 2 w () ) der Normalen beider Spie
gel und dessen Projection (*/ 2 Wj) auf die Sextantenebene findet somit
dieselbe Beziehung statt, wie im vorigen Paragraphen zwischen den
Winkeln i, w und w'; es ist desshalb auch nach Gleichung (113)
in dem vorliegenden Fall, wenn man ’/ 2 w () für w, V 2 w i für w * und
i für 1 setzt:
Sin j- W 0 = COS 1 Sin Wj (117)
In Berücksichtigung des Umstandes aber, dass w 0 und w 1 nur wenig
verschieden sind und 1 immer sehr klein ist, kann man auch die
Formel (115) anwenden, welche hier den Fehler im gemessenen Winkel
f" = w 0 — w t = 2 P tg f w 0 sin 1" ... (118)
gibt. Da dieser Ausdruck von dem in Nr. 115 nur darin abweicht,
dass die rechte Seite mit 2 multiplicirt ist und tg y 4 w 0 statt tg y 2 w
steht, so könnte man wohl auch die Tafel auf Seite 285, welche
die Verbesserungen der gemessenen Winkel wegen der Neigung des
Fernrohrs enthält, zur Bestimmung von f" benützen; wir haben es
jedoch vorgezogen, eine besondere zu rechnen und nachstehend
mitzutheilen. Zu dieser Berechnung fanden wir uns um so mehr
veranlasst, als beide Tabellen nur für kleinere Neigungen des Fern
rohrs und des grossen Spiegels nahe genug übereinstimmen, für
grössere Neigungen aber und grosse Winkel merklich von einander
abweichen.