Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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verkürzt gezeichnet ist. Seine Einrichtung ist dieselbe wie beim 
Sextanten, und es lässt sich hier wie dort (mit der Schraube M) 
auf- und abschieben. In der Regel empfängt die eine Hälfte des 
Objectivs ihr Licht ans dem Prisma und die andere von dem direct 
gesehenen Gegenstand; ist aber dieser im Vergleich zu dem doppelt 
gespiegelten sehr hell, so kann man dem Fernrohr eine grössere 
Lichtmenge aus dem Prisma zuführen, wenn man das Rohr herab 
dreht, und umgekehrt kann man sie auch verkleinern; es lassen 
sich folglich die Helligkeiten der beiden Bilder im Allgemeinen ziem 
lich nähern und in vielen Fällen ganz gleich machen. Die Blend 
gläser (E) stehen hier, abweichend von dem Sextanten, zwischen 
dem Prisma und dem Fernrohr. Es sind nur zwei, ein braunes und 
ein grünes, angebracht, und beide lassen sich nicht allein um das 
Scharnier an ihrer Fassung drehen, sondern auch mit dieser so um 
wenden, dass das in der ersten Lage dem Fernrohr näher stehende 
Glas das entferntere wird und umgekehrt. (S. Fig. 157 und 158). 
An das Ende (o) der Ocularröhre lassen sich nach Bedürfniss die 
Fassungen eines Sonnenglases oder eines gleichseitigen rechtwink 
ligen Prismas anschrauben. Die Fig. 156 stellt dieses Prisma und 
die Ocularröhre im Durchschnitte dar; und denkt man sich den 
Theil pza weggenommen, so gibt cp einen Durchschnitt des an die 
Ocularröhre F geschraubten Sonnenglases. 
§. 155. 
Theorie. 
Wir setzen erstens voraus, dass der ebene und parallele Glas 
spiegel auf der Limbusebene senkrecht steht; zweitens, dass die Fern- 
rohraxe mit dieser Ebene parallel läuft; und drittens, dass die drei 
Prismenebenen mit der Limbusebene rechte Winkel bilden; aber wir 
nehmen der allgemeineren Betrachtung wegen den senkrechten Quer 
schnitt des Prismas nicht als ein gleichschenkliches rechtwinkliches, 
sondern als ein schiefwinkliches Dreieck mit den Winkeln h, p, q 
an, und beweisen zunächt folgenden Satz: 
1) Wenn auf ein senkrechtes dreiseitiges Prisma Lieh t- 
strahlen so fallen, dass sie mit der Grundfläche parallel 
sind, so lässt sich die Wirkungsweise dieses Prismas im 
mer auf die eines ebenen Spiegels zurückführen. Denn 
stellt in Fig. 152 das Dreieck hmq den senkrechten Prismenquer
	        
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