Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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Man bringt das Urmass (in) in die gegebene Richtung, stellt 
zwischen dem vorderen Ende 1 und der Schneide i den Keil ein, 
schiebt die Messingplatte n an das andere Ende e' des Urinasses, 
nimmt hierauf den Keil und den Massstab m weg, rückt ganz dicht 
Fig. 161. 
die zweite Platte n' an die erste n, legt jetzt das Urmass in an die 
Platte n' an, und verfährt weiter wie vorhin, bis man an das andere 
Ende i' des Comparators gelangt, wo der Raum zwischen dem Ende 
e' des Normalmasses und der Schneide i' durch den Keil gemessen 
wird. Es versteht sich von selbst, dass man sowohl bei der Ab- 
gleichung der Messstangen unter sich als bei der Vergleichung einer 
derselben mit dem Urmasse fortwährend die Temperatur der in Un 
tersuchung befindlichen Massstäbe beobachten und jede ungleiche 
Erwärmung derselben vermeiden muss. 
Schwerd hat seine Messstange Nr. 1 mit dem eisernen Meter- 
Etalon von Lenoir, welcher sich auf dem k. topographischen Bureau 
in München befindet und der schon früher zur Abgleichung der Mess 
stangen für die grossen Grundlinien zur bayerischen Landesvermes 
sung benützt wurde, verglichen und gefunden, dass dieselbe bei einer 
Temperatur von 13° R. eine Länge von 4 m — O" 1 ,0002607 hat. Da er 
die Längen der Messstangen Nr. 2 bis 5 bereits durch die Länge der 
ersten ausgedrückt hatte, so waren somit auch deren absolute Län 
gen bekannt; es war nämlich bei 13° R.: 
die Stange Nr. 1 = 4"’ — 0 ,n ,0002607 = 4 ni — 0 ni ,0002607 
„ „ Nr. 2 = Nr. 1 -f 0 m ,0000582 = 4 m — 0 111 ,0002025 
„ „ Nr. 3 = Nr. 1 — 0 ni ,0002782 = 4 m — Ö m ,0005389 
„ Nr. 4 = Nr. 1 — 0 m ,0003616 = 4 m — 0'",0006123 
„ „ Nr. 5 = Nr. 1 — G m ,0002708 = 4 m — 0 m ,0005315 
und eine ganze Lage von 5 Stangen somit = 20 m — 0 ni ,0021459. 
Den mittleren Fehler dieser Längenbestimmungen nimmt Schwerd 
nach seinen Untersuchungen hierüber zu 1,5 Milliontel jeder einzel 
nen Länge, d. h. für eine Messstange zu 0,006 Millimeter an. Die
	        
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