Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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ist. Wäre zufällig EE wagrecht, folglich Ö und (p null, so müsste 
man, um p zu finden, die Messstange um einen gewissen Winkel 
d = '¡¿cp erheben, die Libelle zum Einspielen bringen und den Stand 
der Schraube ablesen. Heisst diese Ablesung w' und die bereits be 
kannte Ablesung für die Normallage der Libelle w, so ist offenbar 
d == p (w — w') und p = —-—- .... (132) 
w — w' 
Der Gebrauch der Messstangen zur Bestimmung der Länge der 
Grundlinie eines Dreiecknetzes (zur Basismessung) kann füglich erst 
im zweiten Theile näher beschrieben werden. 
Messlatten. 
§. 163. 
Die Forderungen, welche man an eine Messlatte stellt, sind 
weniger streng als die an eine Messstange: man begnügt sich mit 
einer Genauigkeit dieser Latten von 1 auf 10 000 und vernach 
lässigt daher alle Einflüsse, welche geringere Fehler als den eben 
angegebenen erzeugen: es bleibt desshalb die Ausdehnung der Lat 
ten unberücksichtigt und die Abgleichung derselben unter sich und 
mit dem Urmasse wird nicht bis auf den höchsten Grad der Genauig 
keit getrieben. Dagegen muss den schädlichen Einflüssen der Feuch 
tigkeit durch eine gute Auswahl und Behandlung des zu den Latten 
verwendeten Holzes vorgebeugt werden. In der Regel schneidet man 
die Latten aus jahrelang getrockneten Brettern von Tannen, welche 
in gutem trockenem Boden gewachsen sind, in einer Länge von 10 
bis 15 Fass, einer Breite von 2 bis 3 Zoll und einer Dicke von 6 
bis 12 Linien. Diese Holzstäbe werden in Oel getränkt, vierkantig 
zugehobelt, an den Enden mit Eisen oder Messing beschlagen und 
schliesslich zwei oder dreimal mit Oelfarbe angestrichen. Die Be 
schläge sind senkrecht auf die Axe der Messlatte so genau als mög 
lich abgefeilt. Der Comparator, welcher zur Abgleichung dient, ist 
ein wagrecht liegender starker Balken von Tannenholz, an dessen 
einem Ende ein senkrechter Stift steht, an den man sowohl die 
Messlatte als das Normalmass genau anlegen kann, und an dessen 
anderem Ende ein Messingplättchen in die Oberlläche so eingesetzt 
ist, dass seine Mitte ungefähr um die Länge einer Latte, welche 
ein Vielfaches des Urmasses ist, vom Stifte entfernt liegt. Auf der 
Mittellinie, welche vom Stift aus über dieses Plättchen gezogen wird,
	        
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