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auseinander, weil sonst die Schnur eine für die Genauigkeit der
Messung schädliche und nach Formel (133) zu beurtheilende Biegung
annimmt; bei lothrechten (seigeren) Linien ist diese Vorsicht selbst
verständlich unnöthig. Die Spannung der Schnur wird mit der Hand
dadurch geprüft, dass man dieselbe mit ausgespanntem Daumen
und Mittelfinger von unten, mit dem Zeigefinger aber von oben
drückt und zusieht, ob eine Biegung stattfindet oder nicht; wenn nicht,
ist die Spannung hinreichend, um die Lachterkette an
die Schnur anzulegen und deren Länge zu messen. Die
Zählstäbchen, deren man sich bei Messungen mit der Feld
kette bedient, werden hier durch einfache messingene
Zwingen ersetzt, welche die Gestalt von Cigarrenhaltern
haben und wovon eine in Fig. 181 dargestellt ist. Indem
man die Spange s anzieht, umfassen die Griffe g der
Zwinge die Schnur (c). Ueber den so bezeichneten Punkt
wird bei dem zweiten Kettenzuge die Mitte des hinteren
Endrings gebracht und wie bei dem ersten Zug weiter verfahren.
Hat der Markscheider eine Linie „über Tage,“ d. h. auf der Erd
oberfläche zu messen, so bedient er sich einer Feldkette, welche
nach Lachtern abgetheilt ist.
Messschnüre und Bänder.
§. 172.
Bei den Geometern sind Schnüre und Bänder wegen ihrer grossen
Dehnbarkeit beim Anspannen und ihrer Veränderlichkeit bei feuch
tem Wetter fast ganz ausser Gebrauch gekommen; manche Mark
scheider ziehen indess eine Messschnur der Lachterkette vor, und
in besonderen Fällen bedienen sich auch die Ingenieure oder Geometer
mit Vortheil einer starken Messschnur: dann nämlich, wenn sie Auf
nahmen und Wassermessungen an breiten und tiefen Flüssen und
Strömen zu machen haben und sehr umständliche mittelbare Längen
messungen vermeiden wollen.
Die Messschnüre werden aus gut gehecheltem Hanf oder aus
Bast drei Linien dick gemacht und zum Schutz gegen die Wirkungen
der Nässe in Wachs oder Öl gesotten. Die grösseren Abtheilungen
derselben (Ruthen, Klafter, Lachter) werden durch festgenähte far
bige Streifen bezeichnet, die kleineren aber durch Ruthen- oder
Lachterstäbe nachgemessen. . Zum bequemeren Gebrauch wird die