Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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2) Der Standpunkt des Instruments befindet sich in a und es ist wieder 
ci) der Winkel bei a constant und die Linie bc mit der Ent 
fernung a-b veränderlich 5 oder es ist 
ß') die Länge b c constant und der Winkel bei a mit der Grösse 
von ab veränderlich. 
Dieselben vier Fälle ergeben sich, wenn man statt des rechtwink- 
lichen Dreiecks a b c das gleichschenkliche a c c' und für b c die dop 
pelte Länge cc' setzt, und es entsprechen die beiden ersten Fälle den 
Distanzmessern ohne Latte, die beiden letzteren aber den Distanz 
messern mit Latte, wobei bc oder cc' die Latte vorstellt. Es kommt 
also bei der Einrichtung eines Distanzmessers immer darauf an, ent 
weder zu den unveränderlichen Grundlinien (bc, cc') die veränder 
lichen Winkel bei a, oder zu den consjjpnten Winkeln bei a die ver 
änderlichen Grundlinien (bc, cc') zu finden. Unter den Distanz 
messern mit Latte sind die nach Reichenbach und Stampfer einge 
richteten die bekanntesten und bessten, und da sie die beiden Fälle 
21 cc und 2,/? darstellen, so genügt es, diese allein zu betrachten. 
Der Reichenbach’sche Distanzmesser. 
§■ 174. 
Einrichtung. 
Dieser Distanzmesser, welcher dem Falle 2, a entspricht und in 
Fig. 183 abgebildet ist, hat, wie jedes Instrument dieser Art, zwei 
Hauptbestandtheile: ein Fernrohr und eine Distanzlatte. 
Das Fernrohr (F) befindet sich hier an einem massiven Stän 
der (S), welcher auf einem Messinglineale (BC) senkrecht steht und 
eine Drehung des Rohrs um eine zur Ebene des Lineals parallele 
Axe (DF) gestattet. Aus dieser Zusammenstellung des Fernrohrs mit 
einem Lineale erkennt jeder, der den §. 112 gelesen hat, dass der 
Reichenbach’sche Distanzmesser zugleich eine Kippregel ist und also 
vorzugsweise zu Messtischaufnahmen angewendet wird. Wir brauchen 
demnach die Befestigung des Ständers auf dem Lineale, die Verbin 
dung des Fernrohrs mit dem Gradbogen (V) und dessen Theilung, 
die Einrichtungen zur groben und feinen Drehung des Rohrs und die 
verschiedenen Vorrichtungen zur Richtigstellung des Instruments, so 
weit es Kippregel ist, hier nicht mehr zu beschreiben, da es bereits 
in dem oben angeführten Paragraph geschehen ist; sondern können 
uns ausschliesslich mit der Einrichtung des Fernrohrs beschäftigen.
	        
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