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e cos 6, und nach den Figuren kann man die Länge DB = (dv)
setzen, da DB vd nahezu ein Rechteck ist. Somit wird DB' =
(DB) cos ß = e cos cos /?, und da der Winkel ß in dem ersten
Kalle (Fig. 190) gleich co — e und in dem zweiten Falle (Fig. 191)
gleich co -f- 6 ist, so folgt schliesslich die Horizontalentfernung
e' = e cos e cos (co + e) (141)
Fig. 191.
Zeigt bei einem erhöhten Standpunkte des Instruments der Grad
bogen den Winkel co = o an, so ist offenbar e' = ecos 3 e; und wird
bei einem schwach abfallenden Terrain der Winkel co kleiner als «,
so hat man cos (e— w) für cos (co — «) zu setzen.
Es würde zn mühsam seyn, wenn man auf dem Felde, wo man
sehr viele schiefe Längen nach einander zu messen und ihreHorizontal-
projectionen in die Aufnahme einzutragen hat, die Bestimmung jeder
Projection nach der Formel (141) vornehmen müsste. Darum rechnet
man für den Distanzmesser und seine Latte eine Tafel, welche sofort
für jede abgelesene Entfernung und Neigung die Reductionsgrösse
oder diejenige Länge angibt, welche von der Ablesung abzuziehen ist.
Im Anhänge zu diesem Buche findet man diejenige Reductionstabelle
(Nr. II), welche wir für den Reichen badisch en Distanzmesser, wie
er in der Ertel’schen Werkstätte angefertigt wird, neu berechnet und
im Eingänge des Anhangs erläutert haben. In Dingler’s polytech
nischem Journal, Bd. CXXIX, hat Herr Ministerialratli v. Steinheil
ein graphisches Verfahren zur Reduction der schiefen Längen mitge-
theilt, das wir der Würdigung der praktischen Geometer empfehlen.
§. 177.
Prüfung und Berichtigung.
Der Reichenbach’sche Distanzmesser ist zunächst in seiner Eigen
schaft als Kippregel und hierauf als längenmessendes Instrument zu