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so gelten nach §. 185 und Gl. 136 für den vorliegenden Fall fol
gende Gleichungen:
50' = cx -f- d;
100' = c (x -f i) + d;
150' = c (x -f- 2i) -j- d u. s. w.
Zieht man jede vorhergehende Gleichung von der folgenden ab, so
folgt ci = 50', woraus sich die (konstante c ergibt, während d = 1,5 f
an dem Fernrohre abzumessen ist. Man erhält somit
x = (1 — 0,02 d) i,
und diese berechnete Länge muss, wenn die Latte richtig seyn soll,
mit der gemessenen zwischen 0 und 50 übereinstimmen.
An dem oben beschriebenen Instrumente ist d = 2',55 und
i = 0',707; daher x = 0',671, und diese berechnete Länge stimmt
mit der gemessenen, welche 0',67 beträgt, völlig überein.
Zu 2. Um zu untersuchen, ob die Fadenkreuze den richtigen
Abstand von einander haben, ist zunächst nöthig, dass man auf
festem ebenen Boden eine lange gerade Linie ausstecke und genau
abmesse. Von 100 zu 100 Fuss lässt man Pfähle einschlagen, um
die Latte in bestimmten Entfernungen vom Instrumente aufstellen
zu können. Ueber dem ebenfalls mit einem Pfahl bezeichneten An
fangspunkt der abgemessenen Linie stellt man den Messtisch centrisch
und horizontal auf und bezeichnet auf dem Tischblatte durch die
Lothgabel die Projection des Anfangspunktes, um den Ständer des
Distanzmessers darüber zu bringen. Die Fadenkreuze sind schon
vorher so gerichtet worden, dass man sie deutlich sieht und dass
sich ihre Schnittpunkte bei horizontal stehendem Tische in Vertikal-
ebenen bewegen. Nun lasse man die Latte auf dem Pfahl Nr. 1,
der 100 Fuss entfernt ist, aufstellen und richte selbst das Fernrohr
so auf dieselbe, dass man deutlich lesen und keine Parallaxe be
merken kann. Das eine (untere) Fadenkreuz wird auf Null gestellt
und am anderen (oberen) abgelesen. Ausser dieser Ablesung macht
man noch eine zweite am Vertikalkreise und schreibt beide auf.
Dasselbe Verfahren wiederholt man vorsichtig für alle abgesteckten
Punkte und reducirt alsdann alle abgelesenen Entfernungen mit
Hilfe der Reductionstabelle auf den Horizont. Stimmen diese re-
ducirten Entfernungen mit den abgemessenen genau überein oder
finden nur ganz geringe bald positive bald negative Abweichun
gen davon statt, so hat man an dem Fadenmikrometer nichts zu